Die Jeans: Von der Arbeiterhose zum Style-Objekt Mode & Styling
Die Modemarke Levi gehört auch heute noch zu den bekanntesten Jeansherstellern der Welt. Nicht vielen Menschen ist dabei bekannt, dass das Unternehmen nicht ohne Grund seinen Namen trägt. Levi geht auf den deutschen Auswanderer Levi Strauss zurück. Dieser kam 1847 als Auswanderer in die USA und erlebte in San Francisco den großen Goldrausch mit. Strauss wurde allerdings nicht selbst Goldgräber, sondern eröffnete ein Geschäft, das Dinge für den Alltag an die Goldsucher verkaufte. Dabei erkannte er bald, dass besonders eine Sache stark nachgefragt war: Hosen.
Die Erfindung der Jeans
Die Arbeit des Goldgräbers war keine einfache und Hosen gehörten zu den Dingen, die besonders schnell nachgaben. Da sie nicht nur als Beinkleid dienten, sondern häufig auch genutzt wurden, um Werkzeug in den Taschen zu tragen, mussten Goldgräber-Hosen besonders stabil sein. Schließlich kam der Schneider Jacob Davis auf die Idee, Hosen doch einfach mit Nieten zu verstärken. Er wandte sich an Davis, da ihm allein das Geld für ein Patent fehlte. Die beiden taten sich zusammen und verkauften erstmals 1872 Nietenhosen. Ein Jahr später, am 20. Mai 1973, meldeten sie schließlich ihr Patent an. Bis zum Jahresende verkauften sie bereits 5875 Jeanshosen.
Den ersten Jeans fehlte allerdings noch ein signifikantes Feature. So nutzten Strauss und Davis zu Beginn braunen Segelstoff für die Herstellung. Erst nach der Patentanmeldung kamen die beiden auf die Idee, doch eher auf den durch Indigo gefärbten blauen Baumwollstoff Denim zu setzen. Damit war die Jeans komplett und bereit für ihren weltweiten Siegeszug.
Die Arbeiterhose in Amerika
Dass eine strapazierfähige Hose nicht nur bei Goldgräbern gut ankam, dürfte niemanden überraschen. Das Konzept von Strauss und Davis sprach sich in den USA schnell herum. Schon bald wurden auch Farmer, Cowboys und Holzfäller Kunden und sorgten dafür, dass die Jeans noch bekannter wurde. Nach und nach entwickelte sich die Hose zu der Arbeitshose des Mannes in den USA.
Allerdings blieb es auch zunächst bei dem Einsatz als Arbeitshose. Der Anspruch an die Jeans war vor allem, dass sie widerstandsfähig sein musste. Niemand machte sich groß um Dinge wie Mode Gedanken, entsprechend war auch der Schnitt jeder Hose identisch. Selbst als der Begriff Blue Jeans sich 1920 in den USA eingebürgert hatte, hatte sich daran wenig geändert. Erst in den 30er Jahren kam es zu einer Veränderung. Nachdem sich der Gürtel zunehmend durchsetzte und die Hosenträger verdrängte, legte man auch bei der Jeans mehr Wert auf die Optik. In den 50er Jahren entdeckte schließlich die Jugend die Hose für sich. Die Jeans wurde zum Zeichen des Protests gegen Tradition und Autorität.
Auf dem Weg nach Deutschland
In Deutschland und in vielen anderen Ländern Europas dauerte es bis zum Ende des 2. Weltkrieges, bevor die Jeans auch hierzulande Fuß fassen konnte. Amerikanische Soldaten brachten die Hose nach Europa und schon bald ließen sich auch die Deutschen von den Vorzügen überzeugen. Allerdings war es vor allem die Jugend, welche die neue Mode akzeptierte. Bei den älteren Semestern kam die Jeans zunächst nicht gut an. Es wurde gewettert und in der ehemaligen DDR gab es sogar Tragverbote an den Schulen oder bei Tanzveranstaltungen.
Funfact: Die Jeans galt früher als „gefährlich“
Aufhalten konnte dies den Erfolg der Jeans allerdings nur kurzfristig. Die Akzeptanz stieg und schon bald waren Jeans aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Im Jahr 1972 hatte sich die Jeans so weit durchgesetzt, dass sogar die deutschen Sportler bei Olympia in ihnen eingekleidet wurden. Auch heute hat sich an der Popularität nichts geändert. Auch heute noch gibt es die Levels Jeans in vielen Varianten und Modellen zukaufen. Die Jeans ist nach wie vor die gefragteste Hose der Welt.