Er bedeutet oftmals das Ende einer Beziehung und doch übt er auf viele Menschen eine große Anziehungskraft aus. Der Seitensprung kann viele Gründe haben und muss nicht immer nur an auf einer Beziehungskrise basieren.
Die klassische Begründung für einen Seitensprung ist die Beziehungskrise. Wenn etwas in der Partnerschaft nicht stimmt, dann scheint dies oftmals ein ausreichender Anlass, um mit einer anderen Person ins Bett zu springen. Besonders wenn die Krise sich auf das Sexualleben ausweitet, steigt die Wahrscheinlichkeit auf einen Seitensprung.
Den Hintergrund allein auf Krisen herunterzubrechen, ist wie so oft jedoch zu kurz gedacht. Seitensprünge sind keine eindimensionale Sache, sondern können aus vielen verschiedenen Gründen passieren. Reine Neugier kann beispielsweise ebenfalls eine starke Antriebskraft sein. Gerade bei Menschen, die nur mit einer Person in ihrem Leben zusammen waren, ist Neugier oftmals ein wichtiger Faktor.
Andere Menschen holen sich dagegen durch einen Seitensprung Selbstbewusstsein oder Bestätigung. Wenn man plötzlich durch eine andere Person attraktiv gefunden wird, dann stärkt dies bei vielen den eigenen Selbstwert. Seitensprünge aus diesen Gründen treten nicht selten in langen Beziehungen auf. Die Bestätigung des Partners reicht vielen Menschen nicht mehr und so suchen sie diese bei neuen idealerweise unbekannten Menschen. Es ist also nicht allein die Beziehungskrise, die Männer und Frauen zu Seitensprüngen treiben. Nicht selten sind die betroffenen Personen mit ihrem Partner glücklich und lassen sich trotzdem zu einem „kleinen“ Abenteuer verleiten.
Affäre statt One-Night-Stand
Wenn man sich mit dem Thema Seitensprünge befasst, dann geht man in den meisten Fällen von einem One-Night-Stand aus. Die typische Beschreibung umfasst, das Treffen mit einer unbekannten Person, die nachdem Sex oftmals nie wieder gesehen wird. Rein statistisch gesehen sinkt die Anzahl solche Seitensprünge zunehmend. Anstatt kurzer One-Night-Stands begeben sich immer mehr Menschen in eine längere Affäre. Diese dauert meist Monate oder sogar Jahre. In einer Studie zu dem Thema, ermittelten Forscher, dass 46 Prozent der Frauen und 41 Prozent der Männer, die einen Seitensprung hatten, eine mehrwöchige Affäre eingingen. Bei lediglich 12 Prozent der Männer war es dagegen ein One-Night-Stand.
Damit sinkt auch die Zahl der Seitensprünge, in denen man sich mit einer bisher unbekannten Person getroffen hatte. Nicht selten fantasieren Menschen über einen Seitensprungpartner, den sie bereits kennen.
Wer mit wem?
Das Klischee der unbekannten Schönen und des Seitensprungs scheint in der heutigen Zeit wirklich nur noch ein Klischee zu sein. Bei einer Umfrage einer Partnerbörse in Deutschland, bei der die Menschen befragte wurden, mit wem sie einen Seitensprung haben würden, fielen die meisten Antworten auf Personen, welche den Befragten bereits bekannt waren. Sehr beliebt scheint dabei der Seitensprung auf der Arbeit zu sein. Rund 17 Prozent der Befragten konnten sich einen Seitensprung mit dem eigenen Chef vorstellen. Ganze 48 Prozent hatten einen ihrer Kollegen im Auge. Anscheinend hat der Arbeitsplatz die Bar oder die Kneipe abgelöst, wenn es um die Suche nach einem geeigneten Seitensprungpartner geht.
Ähnlich beliebt wie der eigene Chef ist die beste Freundin. Knapp 18 Prozent konnten sich einen Seitensprung mit den besten Freunden vorstellen. Echte Freundschaften zwischen Männern und Frauen, ganz ohne sexuelle Gedanken, scheinen also nach wie vor eher selten. Das Gleiche gilt anscheinend auch für das Nachbarschaftsverhältnis. So fanden rund 26 Prozent der Befragten einen Seitensprung mit dem Nachbarn interessant.
Die absolute Nummer 1 bei der Frage nach den beliebtesten Seitensprungpartnern belegten jedoch weder die Arbeitskollegen noch die besten Freunde. Stattdessen ist es die Ex, die offensichtlich immer noch eine große sexuelle Anziehungskraft ausstrahlt. Über 51 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie einen Seitensprung mit einer ehemaligen Verflossenen wagen würden.
Ist der Seitensprung so schlecht wie sein Ruf?
Seitensprünge sind zunächst immer etwas Spannendes, weil sie einen verbotenen Akt darstellen. Diese Spannung bezahlt man jedoch meist teuer, wenn das Abenteuer einmal ans Tageslicht kommt. Grundsätzlich lassen sich die Schäden eines Seitensprungs in der Beziehung nicht ohne Weiteres beheben. Vielfach kann nur ein Beziehungsberater oder Therapeut helfen. Dabei spielt es vielfach auch keine Rolle, ob es sich zuvor um einen einmaligen One-Night-Stand oder eine längere Affäre gehandelt hatte.
Was für Männer etwas alarmierend sein sollte, ist die Tatsache, dass Frauen den Seitensprung gern einmal mit positiven Wirkungen rechtfertigen. So sehen manche Damen in dem sexuellen Abenteuer eine Möglichkeit, sich selbst glücklicher zu machen. Dieses Glück wird dann an den Mann weitergegeben, der davon, laut der Vorstellung der Frau, meist ebenfalls profitiert. Der betrogene Ehemann oder Beziehungspartner dürfte in der Regel jedoch einer vollkommen anderer Meinung sein und würde dies, wenn er denn gefragt würde, sicherlich auch kundtun. Letztendlich stellt der Seitensprung immer eine Gefahr für die eigene Beziehung da.
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