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Carmen Jordá und ihr Weg ins Cockpit der Formel 1

Mit der Verpflichtung der Spanierin Carmen Jordá als Entwicklungsfahrerin hat das Lotus-Team in den vergangenen Wochen für einige Schlagzeilen gesorgt. Dass die Dame jedoch wirklich einmal in einem Rennen an den Start geht, scheint eher unwahrscheinlich.

Susie Wolff ist nicht mehr die einzige Frau im erweiterten Fahrerlager der Formel 1. Auch das Team Lotus holt sich mit Carmen Jordá eine weibliche Fahrerin in den Rennstall, stößt mit der Verpflichtung jedoch nicht nur auf positives Echo. Die 26-jährigen Spanierin fährt seit ihrem 10. Lebensjahr Rennen und ist nun nahe dran an ihrem großen Traum der Formel 1. Dabei kommt Jordá zunächst einmal als Entwicklungsfahrerin zum Einsatz. Sie soll langsam an den Wagen herangeführt werden und sich zuerst im Simulator mit den Fahreigenschaften vertraut machen.

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Ihre Arbeit dürfte dabei vermutlich nicht sonderlich geheim bleiben. Ähnlich wie Lewis Hamilton ist Carmen Jordá großer Fan der sozialen Netzwerke. Fans können ihr auf Instagramm und Facebook folgen und erhalten Einblicke in berufliches und privates Leben. Vielen Kritikern ist die Spanierin jedoch ein Dorn im Auge. Sie sehen die Verpflichtung von Lotus als PR-Stunt, der dem chronisch finanzschwachen Rennstall mehr Aufmerksamkeit bringen soll. Für Jordá dürfte der Grund der Verpflichtung jedoch irrelevant sein. Viele Rennfahrer träumen von der Chance, welche die Spanierin nun erhält.

Vom Kart ins Cockpit der Formel 1

Ihre Rennkarriere begann Carmen Jordá im Alter von 10 Jahren. Im Jahr 1998 war sie erstmals im Kartsport aktiv und blieb diesem bis 2003 treu. Zwei Jahre später gab sie ihr im Formelsport. Jordá fuhr in der Formel Master Junior und erreichte in ihrer ersten Saison den siebten und in der zweiten Saison den neunten Platz. Im Jahr 2006 folgte der Wechsel in die spanische Formel 3. In der Serie war die Spanierin für unterschiedliche Teams aktiv, kam jedoch nie über einen neunten Platz in einem Rennen hinaus. Nach drei Jahren in der Formel 3 verließ Carmen Jordá die Serie und trat unter anderem bei Rennen der Le Mans Series, den Indy Lights sowie der Lamborghini Super Trofeo an.

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2012 erhielt sie ein Cockpit in der GP3-Serie und fuhr für das Team Ocean Racing Technology. In ihrem ersten Rennen schrieb sie gemeinsam mit den Fahrerinnen Vicky Piria und Alice Powell Geschichte. Die drei waren die ersten Frauen, die jemals in einem Rennen der GP3-Serie mitfuhren. Einen Erfolg konnte Carmen Jorda in ihrem neuen Cockpit jedoch nicht feiern. Sie blieb insgesamt 3 Jahre in der GP3-Serie und kam nicht einmal in die Punkte. In ihrer letzten Saison fuhr die Spanierin für das Team Koiranen GP. Nachdem sie es jedoch lediglich zwei Mal in die Top 20 schaffte, verlor sie ihr Cockpit zwei Rennen vor Schluss an Dean Stoneman. Dieser nahm mit dem ehemaligen Wagen der Spanierin an den verbleibenden Rennen teil und konnte beide Wettbewerbe sogar gewinnen. Für Carmen Jordá war das Kapitel GP3 damit beendet. Sie nahm das Angebot des Formel-1-Teams Lotus an und stieß zum Fahrerkader des Rennstalls.

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Verpflichtung sorgt für Kontroversen

Aufgrund der Tatsache, dass Carmen Jordá als Modell und Moderatorin erheblich größere Erfolge feiern konnte als im Cockpit eines Rennwagens, sorgte ihr Formel-1-Verpflichtung für einige Kritik. So wurde dem Team Lotus vorgeworfen, dass es sich nicht um eine ernsthafte Verpflichtung handeln würde, sondern lediglich um einen PR-Stunt. Lotus hatte in der Vergangenheit immer wieder mit Geldproblemen zu kämpfen und ist praktisch ständig auf der Suche nach finanzkräftigen Geldgebern. Dass man nun mit Carmen Jorda ein hübsches und vor allem vermarktungsfähiges Gesicht verpflichtet hatte, ist nur den wenigsten Beobachtern verborgen geblieben. Dazu kommt, dass Jorda kaum Erfolge im Rennsport vorweisen kann. Allein das Ende ihrer GP3-Karriere gab vielen Kritikern neue Nahrung. Letztendlich richtet sich die Stimmung dabei allerdings nicht gegen die Spanierin selbst. Wer als Rennfahrer die Chance auf ein Formel-1-Cockpit erhält, der wird diese immer nutzen, egal unter welchen Umständen.

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Stattdessen steht eher der Rennstall im Zentrum der Kritik. So muss sich Lotus durchaus den Vorwurf gefallen lassen, dass die Verpflichtung rein aus Marketing-Sicht vorgenommen wurde. Vielfach ist zu hören, dass es sich bei Carmen Jordá lediglich um ein hübsches Mädchen jedoch keine echte Rennfahrerin handelt. Wenn man die bisherigen Leistungen der Spanierin sieht, scheint es generell unwahrscheinlich, dass man sie einmal im Cockpit in der Formel 1 sehen wird. Allerdings sind finanziell getriebene Verpflichtungen von Fahrern, gerade bei kleinen Teams, gar nicht so ungewöhnlich. In einigen Fällen haben sich vermögende Fahrer sogar ein Cockpit in einem Formel-1-Rennstall erkauft. Carmen Jordá kann es letztendlich egal sein, warum sie von Lotus verpflichtet wurde. Für sie ist es die größte Chance ihrer Karriere.

Bilder: www.carmenjorda.com

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