Dany Heatley – Der kanadische Olympiasieger der nach Nürnberg kam Sport

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Er gehört zu den international erfolgreichsten Eishockey-Spielern der Welt und hat schon so einige Titel gewonnen. Seit diesem Jahr schnürt Dany Heatley seine Schlittschuhe nun in Nürnberg und soll dem Team endlich zur lang ersehnten deutschen Meisterschaft verhelfen.

Selbst Hardcore Eishockey-Fans müssen zugeben, dass die DEL in Deutschland international gesehen nur eine kleine Nummer darstellt. Wer den Sport in seiner hochklassigsten Form sehen möchte, der richtet seinen Blick nach Russland oder natürlich auf die NHL in Nordamerika. Hier spielen in der Regel die besten Spieler der Welt. Umso ungewöhnlicher ist es daher, wenn ein Top-Spieler wie Dany Heatley sich aufmacht und einen Vertrag bei einem Team aus Deutschland unterschreibt. Seit dieser Saison tritt Eishockey-Legende für die Nürnberg Ice Tigers an und bringt nun in der fränkischen Stadt seine Weltklasse auf das Eis. Gänzlich überraschend kommt der Wechsel nach Deutschland jedoch nicht, schließlich wurde Heatley doch ursprünglich hier geboren.

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In Deutschland geboren

Freiburg in Breisgau war es, wo Dany Heatley 1981 das Licht der Welt erblickte. Sein Vater Murray war zu dieser Zeit für den EHC Freiburg aktiv und lernte dabei eine Berlinerin kennen und lieben. Die Familie verbrachte bis 1986 in Deutschland, zog mit dem Karriereende von Murray Heatly dann aber nach Kanada. Seine eigene Eishockey-Laufbahn begann Dany Heatley bei den Calgary Canucks. Anschließend lief er für die Mannschaft der University of Wisconsin-Madison auf, bevor ihm der Sprung in die NHL gelang. Anstatt weiter für die Universitäts-Mannschaft zu spielen, wechselte Heatley im Alter von 20 Jahren zu den Atlanta Thrashers. Hier begann er seine Profi-Karriere, mit der er es zu Weltruhm und internationalem Ansehen bringen sollte.

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Weltmeister und Olympiasieger

Auch wenn es Dany Heatley in seiner Laufbahn nie gelang, den prestigeträchtigen Stanley Cup zu gewinnen, kann er doch auf eine beachtliche Anzahl von internationalen Titeln zurückblicken. Gleich zwei Mal konnte er mit der kanadischen Mannschaft beispielsweise die Weltmeisterschaft gewinnen. Drei weitere Turniere schloss sein Team mit Rang 2 ab. In den Jahren 2004 und 2008 sicherte sich Heatley zudem den Titel des wertvollsten Spielers bei der Weltmeisterschaft und des besten Torschützen. Sein größter Erfolg dürfte aber ohne Zweifel aus dem Jahr 2010 stammen. Bei den heimischen Olympischen Spielen in Vancouver stieß die kanadische Eishockey-Mannschaft bis in das Finale vor und konnte sich zur Freude von Millionen Kanadiern im Spiel gegen die USA durchsetzen. Am Tag des Spiels waren die Straßen des Landes wie leergefegt.

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Tragischer Unfall

Die Karriere von Dany Heatley besteht allerdings nicht nur aus Höhepunkten. Seine größte Niederlage erlebte der Eishockey-Star im Jahr 2003 jedoch abseits des Eises. Am 23. September verlor Heatley bei einer Fahrt mit seinem Ferrari 360 Modena die Kontrolle über den Wagen und knallte in eine Mauer. Der Wagen wurde in zwei Teile gerissen und Dany Heatley und sein Beifahrer Dan Snyder herausgeschleudert. Heatley überlebte den Unfall letztendlich schwer verletzt, sein Freund Dan hatte weniger Glück. Er verstarb sechs Tage nach dem Unfall.

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Mit Nürnberg zum ersehnten Titel

Die Tatsache, dass es Dany Heatley nie zu einem nationalen Titel in seiner Karriere geschafft hat, soll der Kanadier, wenn es nach den Wünschen der Ice-Tigers-Fans geht, nun in Nürnberg ändern. Finanziell ist der Club seit dem Einstieg von Schmuckunternehmer Thomas Sabo gut aufgestellt. Bisher reichte es für das Team jedoch nur für zwei Vize-Meisterschaften. Der Clou, einen kanadischen Topspieler verpflichten zu können, hat der Verein jedoch nicht nur seinen finanziellen Möglichkeiten zu verdanken. Nürnbergs Center Steven Reinprecht steht mit Heatley seit vielen Jahren in gutem Kontakt, seit beide gemeinsam für die University of Wisconsin-Madison gespielt haben. Ihre Frauen gelten als gute Freundinnen, die nun sogar nebeneinander wohnen. Dies gab Nürnberg den entscheidenden Trumpf, denn es hatten sich auch einige andere DEL-Teams um den Kanadier bemüht.

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Die gute Currywurst

Mit den neuen Gegebenheiten in Deutschland kommt Heatley nach eigenen Angaben schon sehr gut zurecht. Das Wetter unterscheidet sich gar nicht so sehr von Kanada, der Winter steht schließlich noch aus, und auch die Sprache stellt kaum ein Problem da. Aufgrund der Tatsache, dass Deutsch immer ein Bestandteil seines Lebens war, ist doch das eine oder andere hängen geblieben. Die Nürnberger Bratwürste kostete Heatley sogar schon in Kanada. Zu seinem Lieblingsgericht in Deutschland haben sie es jedoch nicht geschafft. Diesen Platz konnte sich die Currywurst sichern.

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