Faszination Kampfsport Sport
Sie füllen Hallen mit Zehntausenden von Zuschauern und locken Millionen Menschen vor die TV-Bildschirme. Kampfsport-Events üben bis heute eine einzigartige Faszination auf die Zuschauer aus. Ob mit Boxhandschuhen oder im Oktagon der UFC, wenn sich zwei toptrainierte Kämpfer gegenüberstehen, dann ist Spannung garantiert. Während viele Länder die Kämpfer feiern, besteht Deutschland aber immer noch eine gewisse Distanz. Solange Boxhandschuhe oder das Thema Selbstverteidigung involviert sind, ist in der Regel alles in Ordnung. Technisch hochwertige Kampfsport-Events wie zum Beispiel die Veranstaltungen der UFC oder andere MMA-Events treffen dagegen oft auf Kritik. Vielen sind die Kämpfe zu brutal, besonders weil es angeblich keine Regeln gibt. Gerade Letzteres wird oft als Grund gegen den Kampfsport angeführt, obwohl es überhaupt nicht stimmt.
Die Suche nach dem Stärksten
Dass zwei Männer sich im sportlichen Wettkampf messen, um herauszufinden, wer der Stärkste ist, geht auf die Frühzeit der Menschheit zurück. Genau geklärt, wann die Menschen mit dem Kampfsport angefangen haben, ist es bis heute nicht. Eine der frühsten Formen war das altgriechische Pankration, das im 7. Jahrhundert vor Christus zu den Disziplinen der Olympischen Spiele der Antike gehörte. Dabei handelte es sich um eine Kombination aus Boxen und Ringen mit festen Regeln. So war zum Beispiel das Augenstechen oder das Beißen verboten. Über die Jahrhunderte entwickelten sich dann schließlich die verschiedensten Kampfsportarten auf der ganzen Welt. Bis heute bekannt sind zum Beispiel Kickboxen, Karate, Taekwondo, Muay Thai, Ringen, Judo oder Jiu-Jitsu. In vielen der Kampfsportarten werden dabei Wettkämpfe ausgetragen und dies ebenfalls schon seit vielen Jahren. Kampfsport ist somit sehr vielseitig und ist auch bei den Olympischen Spielen fester Bestandtteil.
Mixed Martial Arts
Während Boxen seit vielen Jahrzehnten zu den beliebtesten Kampfsportarten gehört, ist das Thema Mixed Martial Arts vor allem in den vergangenen 25 Jahren bekannt geworden. Im Gegensatz zum Boxen, Ringen oder anderen Disziplinen bringt das sogenannte MMA den Vorteil mit sich, dass es keine festgelegte Kampfart gibt. Es treffen also oft Kämpfer mit unterschiedlichen Vorlieben und Spezialisierungen aufeinander, was den Events eine besondere Note gibt. Gerade die UFC aus den USA hat MMA in den vergangenen Jahren zu einem unglaublichen Popularitätsschub verholfen. Die Kämpfe im sogenannten Oktagon faszinierten bei jeder Veranstaltung Millionen von Fans und sorgen für eine neue Beliebtheitswelle des Kampfsports.
Probleme in Deutschland
Aufgrund der deutschen Geschichte sehen viele Menschen in Deutschland das Thema Kampfsport sehr kritisch. Dies zeigt sich besonders bei Kämpfen aus dem Bereich MMA. Als die UFC 2009 nach Deutschland kam, rückte das Thema erstmals richtig in die Öffentlichkeit und es folgten kontroverse Diskussionen. Kritiker warfen MMA zu viel Brutalität vor und sorgten sich besonders aufgrund der Tatsache, dass auf Kämpfer am Boden scheinbar eingeschlagen werden durfte. Am Ende folgte sogar ein Verbot von MMA-Kämpfen im deutschen Fernsehen, das im Oktober 2014 aber wieder gekippt wurde. Trotz dieser Tatsache haben es MMA-Sendungen im TV und vor allem deutsche Veranstalter nach wie vor schwer. Während Fans die Veranstaltungen in Deutschland sehr gut annehmen, haben die Organisatoren oft Schwierigkeiten, überhaupt einen passenden Ort zu finden. Viele Hallenbetreiber haben Angst vor MMA, was in der Regel jedoch daran liegt, dass sie mit den Regeln nicht vertraut sind.
Fairness auch im Ring
So gern Politiker und selbst ernannte Moral-Apostel den Kampfsport in Deutschland auch kritisieren, so falsch sind oft ihre Vorstellungen. Während gerade MMA oft als Aufeinanderschlagen zweier Menschen ohne Regeln dargestellt wird, hat dies mit der Realität kaum etwas gemeinsam. So existieren gerade bei MMA feste Regeln, welche den Kampfsport nicht nur sicher, sondern auch interessant machen. Zudem überwacht ein Ringrichter das Aufeinandertreffen und schreitet sofort ein, wenn ein Gegner seiner Meinung nach besiegt ist. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn sich einer der Kämpfer am Boden befindet. Viele Kritiker werfen MMA vor, dass das Einschlagen auf einen Gegner am Boden eine zu große Gefahr ist. Gerade die Möglichkeit, einen Kontrahenten von der Bodenposition aus zu besiegen, macht jedoch einen besonderen Teil der Faszination aus. Stellt sich aber heraus, dass der Kämpfer am Boden keine Chance hat, greift der Ringrichter sofort ein. Mit einem wilden Geprügel, als das Kritiker den Kampfsport oft abstempeln, hat MMA nicht viel gemeinsam.