Das Oktoberfest – 60.000 Hektoliter Bier, verlorenen Rollatoren und mehr Mentertainment
Es ist mal wieder soweit, das Münchner Oktoberfest wurde eröffnet. Das größte Volksfest der Welt wird auch in diesem Jahr wahrscheinlich wieder mehr als sechs Millionen Besucher die Theresienwiese in der bayerischen Landeshauptstadt München.
Auch in diesem Jahr werden wieder ca 60.000 Hektoliter Bier getrunken werden – und das obwohl der Bierpreis dieses Jahr zum ersten Mal in einigen Zelten mehr als 10 Euro pro Maß kostet. Kurz noch erwähnt, 60.000 Hektoliter sind entsprechen ca 7,9 Millionen Maß.
Die Attraktionen sind auch in diesem Jahr fest an traditionelle Fahrgeschäfte vergeben, das Riesenrad, schon 1880 gab es ein Riesenrad auf den Wiesn. Viele Fahrgäste nutzen das Willenborg Riesenrad um sich das Oktoberfest von oben anzuschauen. Das Krinoline ist ebenfalls ein traditionelles Fahrgeschäft, das Rundkarussell wurde bis 1938 sogar noch per Muskelkraft betrieben. Zu den weiteren bekannten Fahrgeschäften zählen die Hexenschaukel, das Teufelsrad, Pitts Todeswand und die Turmrutschbahn Toboggan.
[imagebrowser id=15]Auf dem Oktoberfest gehen mehr Dinge verloren als in einer Kleinstadt im gesamten Jahr. So nahm das Fundbüro der Wiesn im Jahr 2011 mehr als 4900 Fundsachen entgegen, darunter 1220 Kleidungsstücke, 1155 Ausweis und Kreditkarten, 420 Mobiltelefone und mehr als 410 Schlüssel. Zu den kuriosen Fundsache gehören unter anderem eine lebendige Blattheuschrecke, ein Hund, ein echter Wikingerhelm, eine eingerahmte Sporthose mit Autogramm und ein Rollator.
Auch für die Wirtschaft ist das Okotberfest ein wichtiger Faktor, so arbeiten während des Volksfestes etwa 12.000 Menschen auf der Wiesn, darunter 1.600 Kellnerinnen. Die Besucher geben etwa 435 Millionen Euro direkt auf dem Oktoberfest direkt aus, das sind durchnittlich 63 Euro pro Person.
Das Oktoberfest ist ein Exportschlager
Auch in anderen Teilen der Welt gilt das deutsche Oktoberfest als beliebtes Event. In der US-Stadt Cincinnati im Bundesstaat Ohio feiern jährlich rund 500.000 Besucher das dortige Oktoberfest, mit bizarren Bräuchen wie einem Ententanz mit tausenden Teilnehmern – der 1994 sogar ins Guinness-Buch der Rekorde eingetragen wurde, für den größten Ententanz der Welt.
In Santa Monica feiert man das wohl einzige vegane Oktoberfest, etwas das in München undenkbar wäre. So sind die Brathähnchen in Bayern eines der beliebtesten Essen auf der Wiesn, in Santa Monica hingegen gibt es Wurst und Hühnchen, komplett ohne tierische Zutaten oder eine vegane Variante von Fish & Chips.
Das wahrscheinlich kleinste Oktoberfest der Welt findet Anfang Oktober im australischen Outback statt. Das Dorf Jundah veranstaltet mit seinen rund 100 Einwohnern das dortige Oktoberfest, traditionell in Trachten. Schulkinder haben deutsche Weisen einstudiert und aufgeführt. Kurioses Highlight ist ein Wettlauf auf Stöckelschuhen (den überraschenderweise ein Mann gewann) und ein Schafrennen.
Kommentare
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28. September 2014Wo soll ich anfangen? Mal abgesehen davon, dass die Grammatik des Artikels von „Joe“ teilweise doch sehr zu wünschen übrig lässt und die Münchner Wiesn ja allgemein nichts mehr mit „Tradition“ oder der ständig angepriesenen „Gemütlichkeit“ zu tun hat, kann ich nur den Kopf schütteln.
Diese Veranstaltung ist zur touristischen Massenabzocke mutiert bei dem auf einmal 60.000 Hektoliter Bier 7,9 Millionen Mass ergeben sollen.
Eine Maß ist 1, ja genau EIN verdammter Liter Bier und wenn die Festzeltwirte auf der Wiesn auch nur den geringsten Hauch von Anstand und Moral besitzen würden dann ergibt diese Rechnung genau 6 Millionen Maß und nicht eine mehr. Jede Maß Abweichung nach oben ist Zeuge der Gier und Skrupellosigkeit die diese Schickeriaverseuchten Silikonfressen von der Sohle bis zum Scheitel eingenommen hat. Jeder Bayer der diesen Bierfrevel und die Heuchlerei auch noch frohen Mutes unterstütz hat in meinen Augen jegliche Glaubwürdigkeit verloren. Lasst die Wiesn doch den Touristen und dem verblendeten Schickimicki Gesocks und bezieht euch wieder auf Tradition und Gemütlichkeit auf kleinen Dorffesten und Vereinsverantaltungen. Das ist unser Ursprung und der Zusammenhalt, der wirklich zählt. Und ja, auch da kann man sich so richtig de Birn‘ zuschütten, wenns denn unbedingt sein muss.
In tiefer Wehmut,
ein gebürtiger und stolzer Bayer, der sein Volk in keinem guten Lichte sieht.