Die verrückte Weltreise im Ultraleichtflugzeug Reisen & Outdoor
Es klingt wie die Geschichte aus einem Abenteuerfilm. Ein Pärchen aus Berlin umrundet mit einem Kleinflugzeug die ganze Welt und besucht dabei rund 100 Länder. Gefahren drohen vor allem bei der Landung, die mit dem kleinen Flugzeug nicht immer ganz einfach ist.
Andreas Zmuda und seine Partnerin Doreen Kröber beweisen seit einigen Jahren wieder einmal, dass Abenteuerreisen auch heute noch möglich sind. Seit 2012 befindet sich das Paar gemeinsam auf Weltreise und dies mit einem Flugzeug, in das wohl nur sehr wenige Menschen einsteigen würden. Das Fluggerät ist praktisch nur ein Trike mit Propeller und Flugsegel und damit dementsprechend anfällig für schlechtes Wetter. Abschrecken konnte dies die beiden Berliner allerdings nicht und so sind sie bereits schon seit mehr als drei Jahren auf Weltreise.
Von der Wirtschaftsingenieurin zur Nomadin
Für Andreas Zmuda stellt die Reise mit dem Miniflugzeug so etwas wie das Highlight eines ohnehin schon etwas anderen Lebens da. Der 53-Jährige lebte schon immer sehr ungewöhnlich und war schon vor der Weltreise in vielen Ländern unterwegs. Ursprünglich gelernter Elektriker verlies er schon vor einigen Jahrzehnten seine Heimat in Berlin und ging nach Südamerika. Hier arbeitete er unter anderem als Touristenführer im Amazonasgebiet. Ganz anders sieht die Sache bei Doreen Kröber aus. Die gelernte Wirtschaftsingenieurin lebte eigentlich ein vergleichsweise typisch deutsches Leben, Abenteuer faszinierten sie allerdings trotzdem schon früh. Zu Beginn lebte sie diese vor allem über Fernreisen aus. Bei einer dieser Reisen traf sie in Peru auf Zmuda. Beide verliebten sich und zogen nach Berlin. Im Anschluss dauerte es nicht lange und das Paar begann, Pläne für eine Weltreise zu schmieden.
Seit mehr als drei Jahren unterwegs
Die ursprünglichen Planungen der beiden sah lediglich eine Flugreise durch die Vereinigten Staaten vor. Schon bald stößt jedoch das eine oder andere Reiseziel dazu und so fasst das Paar schließlich den Entschluss zur Weltreise. Am Ende stehen 100 Länder auf dem Zettel, die möglichst in drei Jahren bereist werden sollen. Los geht das Unterfangen 2012 in den USA. Hier können sie ihr Flugzeug als Leichtfluggerät registrieren lassen, was ihnen in vielen Ländern die Reise deutlich erleichtert. Allerdings fällt Andreas Zmuda kurz vor Reisestart durch die Flugprüfung. Zum Glück kann er die Wiederholung bereits am folgenden Tag absolvieren, sodass die Verzögerung sich in Grenzen hält.
In den folgenden vier Jahren führt die Weltreise das Paar in insgesamt 36 Länder. In vielen Orten sind die beiden mit ihrem kleinen Flugzeug eine echte Sensation. Aus diesem Grund treffen die beiden meist auch auf nette und gastfreundliche Menschen, die sich über den ungewöhnlichen Anblick freuen. Für Probleme sorgt dagegen oft das Wetter.
Ein durchaus gefährliches Unterfangen
Der ursprüngliche Plan der beiden Berliner sah vor, alle 100 Länder innerhalb von drei Jahren zu bereisen. Dies stellte sich jedoch bald nicht machbar heraus, weshalb die beiden bis heute unterwegs sind. Letztendlich ist das kleine Flugzeug zu anfällig für schlechtes Wetter. Bei Regen oder stärkerem Wind ist eine Weiterreise in der Regel kaum möglich. Auch fasst der Flieger mit seinem kleinen Tank nur vergleichsweise geringen Mengen Benzin. Dadurch müssen die beiden Flieger deutlich öfters landen und damit die Weltreise unterbrechen.
Gerade das Landen erweist sich zudem oft als größte Gefahr für Zmuda und Kröber. Eine geschlossene Wolkendecke macht eine Landung für den kleinen Flieger praktisch unmöglich, sodass sie auf Wolkenlöcher angewiesen sind. In Kolumbien wäre dies beinah zu einem fatalen Problem geworden. Nur durch zwei zur Hilfe geeilte Kampfflieger waren die beiden am Ende in der Lage, ein Loch in der Wolkendecke zu finden.
https://www.youtube.com/watch?v=GbKicbzMN4s
Die Finanzierungsfrage
Natürlich ist eine Weltreise nicht ganz billig und so werden auch Zmuda und Kröber häufig gefragt, wie sie ihr Abenteuer eigentlich finanzieren. Die Anfangsinvestition stammte praktisch aus den eigenen Anschaffungen. Vor dem Start verkauften die beiden ihre Möbel, Kleidung und sonstigen Gegenstände, die sie für die Reise nicht mehr benötigen würden. Mittlerweile sorgen Reiseberichte für ein ständiges Einkommen. So unterbricht das Paar einmal im Jahr seine Tour und kehrt nach Deutschland zurück. Hier gehen sie dann auf eine Tour der anderen Art und erzählen in Vorträgen in der ganzen Bundesrepublik von ihren Abenteuern. Dazu können sich interessierte Menschen auch ein Buch über die Reisen von Andreas Zmuda kaufen. Dies alles stellt sicher, dass die beiden ihr Ziel am Ende auch erreichen können.
Wer sich für das Projekt interessiert, der findet auf trike-globetrotter.de mehr über das abenteuerlustige Duo.