Der mexikanische Drogen-Baron El Chapo schaffte es in den vergangenen Jahren wiederholt in die internationalen Schlagzeilen. Als Chef des Sinaloa-Kartells führt er eines der größten Verbrecher-Kartelle der Welt an. Gleich mehrfach wurde er wegen seiner Taten verhaftet, doch gelang ihm immer wieder spektakulär die Flucht aus dem Gefängnis. Da allein schon El Chapos Leben in den letzten fünf Jahren genug Stoff für eine TV-Serie bietet, kommt es nicht wirklich überraschend, dass Netflix und Univision gemeinsam in einer neuen Serie die Geschichte des Drogen-Barons erzählen.
Der Aufstieg
Ähnlich wie bei der Netflix-Serie Narcos widmet sich El Chapo zunächst einmal dem Aufstieg des später so berüchtigten Joaquín Guzmán. Die Handlung setzt im in den frühen 80er Jahren ein, als Guzmán noch ein kleines Mitglied im Guadalajara-Drogenkartell ist. Guzmán ist jedoch höchst ehrgeizig und will möglichst schnell mehr Macht auf sich vereinen. Es beginnt ein Aufstieg, der ihm schließlich zu einem der mächtigsten Verbrecher auf der ganzen Welt macht.
Hinter den Kulissen
Im Gegensatz zu Narcos ist El Chapo keine reine Netflix-Produktion. Für das Projekt hat sich der Streaming-Dienst mit dem Sender Univision zusammengetan. Univision bietet ein spanischsprachiges Programm an, hat seinen Sitz allerdings in den USA. Die gemeinsame Produktion scheint sich dabei zu einem Erfolg zu entwickeln. Nach dem Ende der ersten Staffel wurden bereits neue Episoden bestellt.
Verantwortlich für das Serienformat sind Andrés Calderón und Daniel Posada, während die Drehbücher von Silvana Aguirre und Carlos Contreras stammen. Die Hauptrollen spielen vor allem mexikanische Darsteller, die man in Deutschland eher weniger kennt. So übernimmt beispielsweise Marco de la O die Rolle von Joaquín Guzmán. Weitere Darsteller sind Valentina Acosta, Alejandro Aguilar und Juan Carlos Oliva.
Kontroversen beim Serienstart
Die Idee, das Leben von El Chapo zu verfilmen, stieß zu Beginn auf einige Kritik. So gab es beispielsweise in Mexiko Bedenken, dass der titelgebende Drogen-Baron zu positiv dargestellt wird. Man hatte Angst, dass er sich aufgrund der Serie vielleicht als Volksheld feiern lässt. Am Ende scheint diese Angst aber unbegründet gewesen zu sein. So kritisierte Guzmán selbst die Darstellung seines Charakters in der Serie und kündigte über seine Anwälte rechtliche Schritte an. El Chapo nannte das Format sogar Rufschädigung, was anhand seiner bisherigen Taten eine sehr interessante Wortwahl ist.
Verbindung zu Pablo Escobar
Die Tatsache, dass sowohl Guzmán als auch Pablo Escobar nicht nur Drogen-Barone waren, sondern auch innerhalb kurzer Zeit jeweils bei Netflix eigene Serienformate erhielten, sorgt dafür, dass immer wieder Verbindungen zwischen beiden Männern gezogen werden. Der Aufstieg der beiden Verbrecher ist durchaus ähnlich und auch die Macht, die sie schließlich hatten, lässt sich vergleichen. Im Jahr 2011 gingen die amerikanischen Behörden sogar davon aus, dass El Chapo eine Machtfülle erreicht hatte, die Escobars sogar überstieg.
Beide Männer wurden zudem aufgrund der Verbrechen in ihrer jeweiligen Heimat verhaftet. Sowohl Escobar als auch El Chapo gelang jedoch die Flucht aus dem Gefängnis. Guzmán brach sogar gleich zwei Mal aus, wobei seine Tunnelflucht 2015 weltweit Schlagzeilen machte. Nach seiner erneuten Verhaftung wurde er Anfang 2017 schließlich an die USA ausgeliefert.
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