Im Interview: Mashup-Germany – der kreative DJ aus Frankfurt Interview
Unter dem Namen Ben Stilller kennt man ihn kaum, sein Künstlername ist allerdings vielen ein Begriff – „Mashup Germany“. Der Frankfurter war schon früh musikalisch aktiv, mit zwölf spielte er Schlagzeug, schon mit etwa 14 Jahren begann seine Karriere als DJ.
Seit 2008 ist Stilller unter dem Namen Mashup-Germany aktiv und veröffentlicht seine Mashup-Remixe kostenfrei im Internet. Er mixt dabei bekannte und erfolgreiche Lieder mit anderen und lässt diese dann neu erklingen.
Unter dem Namen Mashup-Germany bist du seit 2008 unterwegs – wie kamst du auf die Idee mit den Mashups?
Ich habe damals beim Auflegen festgestellt, dass die Tracks, die ich gerne spielen würde, nicht existieren. Also habe ich angefangen, meine Ideen in kleine Mashups zu packen, die ich zunächst nur aufgelegt und später dann auch online gestellt habe. Dabei wollte ich primär deutsche und internationale Musik vereinen. Daher der Name „Mashup-Germany“.
Ist DJ dein Traumjob? Wenn ja warum?
Für eine gewisse Zeit macht es großen Spaß das Leben eines prof. DJs zu führen. Du kannst dir die Welt anschauen und darfst mit interessanten Menschen zu deiner Musik feiern. Dafür wird man sogar bezahlt. Der Teil macht großen Spaß. Die Zeit im Flugzeug, Zug, Taxi, alleine im Hotel oder als nervöses Wrack vorm Auftritt im Backstage – das ist der Teil, der weniger Spaß macht.
Gibt es einen Künstler mit dem du gerne mal etwas zusammen machen würdest?
Vor Kurzem habe ich ein offizielles Mashup für Alligatoah veröffentlicht. Das war mir schon eine große Freude. Dann arbeite ich aktuell an neuen Mashups für Mono&Nikitaman und Keule. Das sind ebenfalls Artists, die ich sehr schätze. Wenn ich mal ein offizielles Mashup für Seeed machen dürfte, wäre meine Bucket List abgearbeitet.
Was erwartet deine Fans im Jahr 2014?
Von Januar bis März lege ich zunächst eine Tourpause ein, um meinen Energiespeicher zu füllen. Parallel wird es ein neues Album und einen neuen Promo Mix geben. Im Frühjahr geht es dann auf kleine Brasilientour und dann stehen auch schon wieder die Festivals im Sommer an. Mal schauen, was der Rest des Jahres dann noch für Überraschungen bereithält.
Seine Remixe brachten ihm bisher erstaunlich wenig rechtliche Probleme seitens der Musikindustrie. Ein Grund hierfür ist,dasss er bewusst keine kommerzielle Zwecke mit seinen Veröffentlichungen verfolgt und die Einnahmen aus Merchandising spendet.
Sein Youtube Account fiel dennoch im Januar 2011 einer Initiative der Plattenfirma Warner Music Group zum Opfer. Der Account, der zu diesem Zeitpunkt fast elf Millionen Aufrufe hatte wurde durch Youtube gesperrt.
Auch deine Videos sind oft „Gema gesperrt“ auf Youtube, was hälst du von den Sperren?
Sie verhindern den Austausch von Informationen und Ideen. Sie schneiden 82 Millionen Menschen von einem Teil des Kulturbetriebes ab und sind dennoch mit nur zwei Clicks zu umgehen. Sie sind ein ineffizientes Mittel, um Youtube von einer höheren prozentualen Abgabe zu überzeugen. Es hat die letzten Jahre als Druckmittel keine Wirkung gezeigt und wird es auch weiterhin nicht. Es ist schon bezeichnend, dass sich Google/Youtube mit Rechteverwertern aus fast 200 Ländern einigen konnte, es mit Deutschland aber nicht gelingen will.
Was war das verrückteste Fan-Geschenk das du bisher bekommen hast?
Vor einigen Monaten habe ich eine fernsteuerbare LED-Leuchtplatte mit Mashup-Germany Logo von Fans geschenkt bekommen. Ein weiteres Highlight war ein „Ben – ich will ein Mashup von dir“ T-Shirt oder ein junger Kerl aus Sao Paulo, der mir einen Brief in deutscher Sprache übergab. Es war sein erster Brief in dieser Sprache, nachdem er die deutschen Mashups nicht verstehen konnte und sich deswegen für einen Sprachkurs am Goethe Institut eingeschrieben hatte. Manchmal ist es schon verrückt.
Mittlerweile erhält er viel Unterstützung durch die meisten Musiklabels deutschsprachiger Künstler, die ihm auch Material für seine Projekte zur Verfügung stellen. Auch international erhält Stilller immer mehr Unterstützung und Anfragen gemeinsamer Mashups, so zählen Jimmy Eat World, Blink 182 und Matisyahu zu seinen Unterstützern.
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