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Mille Miglia – Das 1000 Meilen Rennen

Oldtimer-Rallyes erfreuen sich mittlerweile auf der ganzen Welt großer Beliebtheit. Die Grundlage dafür wurde unter anderem auch in Italien gelegt. Jedes Jahr findet hier im Frühling die Mille Miglia statt. Das Rennen ist ein absolutes Highlight für alle Oldtimer-Fans, vor allem, weil es nicht zwangsweise um Geschwindigkeit geht. Die Mille Miglia ist im Grunde genommen ein Schaulaufen von Rennwagenklassikern. Interessanterweise sah dies zum Beginn der Veranstaltung noch ganz anders aus.

Die Anfänge bis zum Verbot

Als die Mille Miglia zum ersten Mal stattfand, gab es so etwas wie Oldtimer noch gar nicht. Im Jahr 1927 steckte der Motorsport noch in seinen Kinderschuhen. Das Rennen geht auf die vier Italiener Graf Franco Mazzotti, Graf Aymo Maggi, Renzo Castagneto und Giovanni Canestrini zurück, die 1925 den Plan fassten, ihre Heimatstadt Brescia zu einem neuen Zentrum des Motorsports zu machen. Für die Planung des Rennens, das auf normalen Straßen stattfinden sollte, benötigten die vier Herren zwei Jahre.

Der Startschuss für die erste Ausgabe der Mille Miglia fiel am 26. März 1927. Als Strecke hatten sich die Veranstalter für eine Länge von 1600 Kilometern beziehungsweise rund 1000 Meilen entschieden. Die ersten Gewinner waren Ferdinando Minoia und Giuseppe Morandi mit einer Zeit von 21 Stunden, 4 Minuten und 48 Sekunden. Die beiden fuhren die gesamte Strecke mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 77 Stundenkilometer.

In den kommenden Jahren wurde das Rennen immer populärer, wobei besonders Italiener regelmäßig als Sieger hervorgingen. Lediglich drei Mal konnte sich ein Team durchsetzen, das nicht aus Italien stammte. Im Jahr 1957 kam allerdings das Ende für die Mille Miglia. Nach einem tragischen Unfall, bei dem ein Fahrer in eine Menschengruppe raste und sich selbst sowie zehn Zuschauer, darunter fünf Kinder, tötete, wurde das Rennen verboten.

Spektakuläre Geschichten

Dass die Mille schließlich nicht mehr stattfinden durfte, kam nicht von ungefähr. Schon vor dem tragischen Unglück gab es immer wieder gefährliche Situationen. Der Deutsche Hans Hermann raste 1954 beispielsweise auf eine geschlossene Bahnsschranke zu und zog gemeinsam mit seinem Beifahrer gerade noch den Kopf ein. Die beiden überquerten die Gleise unter der Schranke und zwar nur Momente, bevor der Zug kam. Das Manöver zahlte sich allerdings aus, da das Team das Rennen am Ende gewann.

Ein Jahr später raste der Italiener Stirling Moss die fast 1000 Meilen in zehn Stunden, sieben Minuten und 48 Sekunden. Ein absoluter Rekord, den niemand wieder brach. Moss war insgesamt mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 158 Stundenkilometer unterwegs. Was in den 50er Jahren bei einem Straßenrennen als Sensation galt.

Rückkehr als Oldtimer-Rennen

Nach dem Verbot im Jahr 1957 versuchte Veranstalter mehrfach, die Mille Miglia wiederzubeleben. Es fanden unter dem Namen ein paar Rennen statt, bei denen aber auf abgesperrten Strecken gefahren wurde. An die alte Popularität konnte man damit aber nicht anknüpfen. Dies ändert sich schließlich, als man in den 70er Jahren auf die Idee einer Oldtimer-Ralley kam.

Das neuen Konzept zur Mille Miglia beinhaltete, dass nur Autos teilnehmen durften, die in ähnlicher Form im ursprünglichen Rennen mitgefahren waren. Die Idee dreht sich dabei weniger um Geschwindigkeit, sondern eher um Zuverlässigkeit. Dies zeigte sich unter anderem auch darin, dass die Veranstalter eine Höchstgeschwindigkeit einführten. Der erste Startschuss für die neue Mille fiel 1977. Bis heute gilt das Rennen als eine Inspiration für viele Oldtimer-Rallyes, die mittlerweile weltweit stattfinden.

Großer Andrang in jedem Jahr

Wie beliebt die Mille nach wie vor ist, zeigt sich auch an der Bewerberzahl. Fast 700 Bewerber gab es in diesem Jahr, wobei nur 450 eine Antrittserlaubnis erhalten haben. Zum 90. Geburtstag nehmen Wagen aus 41 Ländern teil, wobei das Baujahr sich zwischen 1927 und 1957 bewegt. Autofans an der Straße können sich unter anderem auf Modelle wie den Ferrari 250 GT Coupé, den Mercedes 300 SL oder den Bugatti Typ 23 freuen.

Zum Bestaunen der Autos gibt es wie immer ausreichend Gelegenheit. Über rund 200 Gemeinden erstreckt sich die Rennstrecke, wobei sieben italienische Regionen und San Marino durchfahren werden. Zu den Zwischenstationen gehören unter anderem die Städte Rom, Siena und Parma. Der Startschuss fällt offiziell am 18. Mai. Am 21. Mai sollte der letzte Wagen dann das Ziel erreichen.

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