Selbstlose Spende eines Achtjährigen – 20 Dollar für den gefallenen Vater Mentertainment
US-Oberstleutnant Frank Dailey ist heute noch gerührt: Ein Achtjähriger findet 20 Dollar und schenkt sie ihm – weil der Soldat den Jungen an seinen Vater erinnert, der im Irakkrieg gefallen ist.
Myles Eckert konnte sein Glück nicht fassen. Auf dem Parkplatz vor einem Restaurant in Toledo im US-Bundesstaat Ohio fand er 20 Dollar. Aufgeregt überlegte er, was er sich nun alles kaufen könnte. „Ich wollte eigentlich ein Videospiel, aber dann habe ich mich anders entschieden“, sagte der Achtjährige in einem Interview mit dem US-Sender CBS.
Er änderte seine Meinung genau in dem Moment, als er den Mann in Uniform sah, der fast zeitgleich mit ihm das Restaurant betrat.“Weil er ein Soldat war. Und Soldaten erinnern mich an meinen Dad“, erklärte Myles, der seinen Vater nie kennengelernt hat.
[imagebrowser id=118]Also wickelte er kurzerhand die 20 Dollar in einen Notizzettel, auf dem er in wackeligen Buchstaben geschrieben hatte: „Lieber Soldat – mein Dad war ein Soldat. Er ist jetzt im Himmel. Ich habe die 20 Dollar auf dem Parkplatz gefunden, als wir ankamen. In meiner Familie geben wir gute Dinge gern weiter. Es ist ihr Glückstag! Danke für Ihre Dienste. Myles Eckert, ein Gold-Star-Kind.“ (Gold Star ist ein feststehender Begriff und eine Auszeichnung für Menschen, die Familienmitglieder im Krieg verloren haben)
„Ich stelle mir vor, dass er ein guter Mensch war“
Stabsoffizier Andy Eckert fiel fünf Wochen nach der Geburt seines Sohnes im Irakkrieg. Alles, was Myles von seinem Vater hat, sind Fotos, eine Erkennungsmarke, die Erinnerungen Dritter und seine eigene Vorstellungskraft. „Ich stelle mir vor, dass er ein guter Mensch war und einer, mit dem man Spaß haben konnte“, sagte Myles.
Dieser Vater muss eine Neigung für gute Geschichten gehabt haben. Denn nach dem Essen bat Myles seine Mutter Tiffany, noch am Friedhof zu halten. „Er wollte seinen Vater besuchen“, erzählte sie. „Und er wollte an diesem Tag unbedingt allein gehen.“ Sie schoss mit dem Handy Fotos aus dem Auto, auf denen Myles zu sehen ist, wie er seinem Dad erzählt, was er erlebt hat – und schließlich den Grabstein umarmt.
Soldat Dailey hat den Notizettel mit den 20 Dollar aufgehoben. Jeden Tag wirft er einen Blick darauf. Mit diesem kleinen Zettel machte Myles ihm ein Geschenk, das mehr bedeutet als nur Geld: „Es ist eine lebenslängliche Weisung, so viel ist sicher“, sagt Dailey. Er hat die 20 Dollar gespendet und will sich noch mehr für die gefallenen Soldaten und ihre Hinterbliebenden engagieren. Er hofft, dass der kleine grüne Post-its landesweit viele Menschen zum Spenden animiert, und dass sie es so herzlich und pflichtbewusst tun wie es dieser Sohn in Erinnerung an seinen toten Vater getan hat.