20 Jahre Menschenschlachterei: Serienmörder Karl Denke Mentertainment

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Serienmörder verbreiten Angst und Schrecken, dank moderner Ermittlungsmethoden gibt es heute deutlich weniger Serienmörder als früher. Einer der schlimmsten Serienmörder Deutschlands ist der Schlesier Karl Denke. Denke schlachtete (mindestens) 31 Menschen auf bestialische Weise ab - und sammelte ihre Leichenteile.


Mit einer Opferzahl von 31 zählt der Deutsche Karl Denke zu den gefährlichsten Serienmördern des 20. Jahrhunderts. Für über 20 Jahre tötete, schlachtete und aß Denke seine Opfer, ohne bei seinen Nachbarn den geringsten Verdacht aufkommen zu lassen, erwischt wurde er daher eigentlich auch nur zufällig.

Karl Denke – Die einsame Kindheit des späteren Mörders

Geboren im Februar 1860 in Ober Kunzendorf galt der Sohn einer Bauernfamilie aufgrund einer Entwicklungsstörung und verminderten geistigen Fähigkeiten bei seiner Familie sowie in der Schule schlichtweg als Idiot. Bis zum Tod seiner Eltern lebte er auf dem heimischen Hof und half dort bei allen anfallenden Arbeiten. Bereits zu dieser Zeit galt Denke als verschlossen und aufgrund einer Sprachstörung zudem als sehr wortkarg. Die schwierige Beziehung zu seinen Geschwistern machte sich besonders nach dem Tod der Eltern bemerkbar, als diese erfolglos versuchten ihren Bruder entmündigen zu lassen. Daraufhin zog Denke von seinem bisherigen Zuhause in genau das kleine Einzimmerappartment in der Teichstraße, was später für mindestens 31 Menschen zum letzten Anblick in ihrem Leben werden sollte.

Haus Karl Denkes

Das Haus des Kannibalen Karl Denke im schlesischen Münsterberg mit Besuchern, fotografiert circa 1925.

Mordwerkzeuge

Mordwerkzeuge: Die Aufnahme aus der Gerichtsmedizin Breslau zeigt oben die berüchtigte Hacke, in der Mitte die Säge zum Zerteilen der Knochen. Das rechte Messer erinnert in seiner Form an Schindermesser, die Abdecker zum Abziehen von Haut benutzten.

Wie Karl Denke zum Menschenfresser von Münsterberg wurde

Von diesem Zeitpunkt an lebte Karl Denke alleine und verdiente seinen Lebensunterhalt als Korbflechter. Bei seinen Nachbarn galt der als Papa Denke bekannte Mann allgemein als zurückgezogen aber äußerst hilfsbereit und großzügig Fremden und Hilfsbedürftigen gegenüber. Das genau diese Fremden zu seinen Opfern werden sollten ahnte damals niemand. Da Denke aufgrund einer ausgeprägten Fresssucht über eine zu große Körperfülle verfügte, um sich auf einen Kampf mit seinen Opfern einzulassen, überwältigte er diese stets mit einem Trick. Gegen die Zahlung eines kleinen Geldbetrages sollten diese einen Brief für ihn schreiben, wobei er hinter ihnen stand und seine Opfer mit einer Spitzhacke erschlug. Danach zerstückelte er die Opfer, löste das Fleisch von ihren Knochen und pökelte dieses, um es anschließend zu essen. Die Knochen und Zähne aller seiner Opfer ordnete er danach und bewahrte sie bis zu deren Entdeckung in seiner Wohnung auf. Dass Karl Denke für über 20 Jahre unentdeckt morden konnte, verdankte dieser offiziell als wenig intelligenter Mann geltende der sehr schlauen Tatsache, dass dieser ausschließlich Landstreicher, Bettler und Handwerker auf Wanderschaft ermordete, deren Verschwinden oft für Monate unentdeckt blieben. Viele dieser Menschen wurden sogar von Nachbarn Denkes dazu animiert bei diesem zu klingeln und um eine Mahlzeit oder einen Almosen zu bitten, ohne zu wissen, dass Denke nur auf Opfer wartete, die niemand vermissen würde.

Menschliche Knochen

In einem Schuppen hinter seinem Wohnhaus sammelte Karl Denke Knochen, Kleider und Leichenteile seiner Opfer.

Die Verhaftung und der Tod von Papa Denke

Wie bei der Entdeckung vieler bestialischer Verbrechen spielte auch bei Karl Denke der Zufall eine entscheidende Rolle. Hätte sich der Landstreicher Vinzenz Olivier an jenem 21.Dezember 1924 nicht noch einmal ungedreht, um sicherzustellen, dass er die Worte Denkes richtig verstanden hatte, wäre der Schlag mit der Spitzhacke wohl tödlich verlaufen. Doch in diesem Fall traf Karl Denke nur die Schläfe des jungen Mannes, der laut schreiend die Wohnung des Kannibalen von Münsterberg verließ. Da seine Geschichte zu unglaubwürdig war, wurde zuerst Vinzenz Olivier verhaftet, bis Tage später ein Richter ebenfalls Haftbefehl gegen Karl Denke erließ. Unter dem Protest seiner Nachbarn wurde dieser schließlich abgeführt und in eine Zelle verbracht. Noch in derselben Nacht beging er Suizid, indem er sich erhängte. Bei der Durchsuchung der Wohnung von Karl Denke nach Wertgegenständen für die Bezahlung der Beerdigungskosten stießen die Beamten auf eine wahre Schreckenskammer. Unzählige Knochen und über 400 Zähne seiner Opfer bewahrte der Kannibale wie liebgewonnene Souvenirs seiner Verbrechen in seiner Wohnung auf. Zu den schrecklichsten Anblicken in Denkes kleiner Wohnung zählten jedoch die eingelegten Stücke Menschenfleisch und das von Karl Denke geführte Mördertagebuch, in denen alle Taten, Namen der Opfer und deren Todestage fein säuberlich verzeichnet waren. Die Motive für seine Taten behielt Karl Denke dagegen durch seinen Freitod für immer für sich.

Kannibale Karl Denke

Der Karl Denke kurz nach seinem Suizid, fotografiert in der Gerichtsmedizin Breslau.

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Quelle für den Artikel: Karl Denke – Der Kannibale von Münsterberg: Ein deutscher Serienmörder (Historische Serienmörder, Band 3) – 978-3-934277-42-7

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