Selbst in Pokerkreisen dürfte der Namen Steffen Sontheimer bis vor ein paar Wochen noch relativ unbekannt gewesen sein. Der Pokerprofi, der im britischen Brighton lebt, ist zwar seit knapp zwei Jahren auf der großen Bühne aktiv, konnte aber bisher noch nicht besonders stark auf sich aufmerksam machen. Mit seinem Sieg bei den Poker Masters dürfte sich dies aber spätestens geändert haben. Allerdings ist Sontheimer keine Eintagsfliege, wie seine Turniere zuvor eindeutig beweisen.
Kometenhafter Aufstieg
Der 27-Jährige betrat erstmals im Juni 2015 die große Bühne des Poker. Kein anderes Turnier als die World Series of Poker hatte sich Steffen Sontheimer ausgesucht, um zum ersten Mal auf sich aufmerksam zu machen. Das ist genau das Turnier, bei dem auch Chris Moneymaker 2003 aus einem Einsatz von nur $39 den sagenhaften Gewinn von $2,5 Millionen machte und somit ein wahres Poker-Fieber im Fernsehen auslöste. Durch die technologischen Fortschritte des 21. Jahrhunderts wurden und werden bei Poker-Übertragungen diverse Statistiken und Gewinnchancen eingeblendet, damit auch bei Anfängern Interesse geweckt und ein Blick in die mathematischen Hintergründe des Spiels gewährt werden kann.
Bei der sogenannten Poker-Weltmeisterschaft trat Sontheimer unter anderem im Spielmodus $ 1,500 No Limit Hold’em Six Handed an. Mit Platz 25 schaffte er es in die bezahlten Plätze und konnte sich über ein Preisgeld von rund 10.700 Dollar freuen. Im Jahr darauf startete der Pokerprofi dann endgültig durch. Nach seinem ersten Preisgeld bei der WOSP auf den Geschmack bekommen, spielte er sich unter anderem bei Turnieren wie dem Seminole Hard Rock Poker Showdown oder beim Aria High Roller ins Preisgeld. Bei letzterem Turnier erhielt er als Drittplatzierter mit 131.000 Dollar erstmals eine sechsstellige Summe.
Das Aria Casino scheint sich generell als gutes Pflaster für Steffen Sontheimer zu erweisen. Im Mai 2017 fand in dem Casino das Aria Super High Roller 19 statt. Hier gelang es Sontheimer, fast alle Konkurrenzen hinter sich zu lassen. Für den zweiten Platz gab es ein entsprechend stolzes Preisgeld. Knapp 1,2 Millionen Dollar konnte der Deutsche mit nach Hause nehmen.
Die Poker Masters
Auch wenn Steffen Sontheimer mit seinen Erfolgen erstes Aufsehen erregen konnte, mit dem Poker Masters dürfte er endgültig den Durchbruch geschafft haben. Das Turnier fand erstmals in diesem Jahr statt und das auch noch im Aria Casino. Da konnte für den Deutschen eigentlich kaum etwas schief gehen. Im Gegensatz zu anderen Veranstaltungen setzte sich das Poker Master auf fünf Turnierrunden mit jeweils einzelnen Preisgeldern. Wer am Ende das meiste Geld einspielen kann, gewinnt die Gesamtwertung.
Genau dies gelang Steffen Sontheimer. Im ersten Turnier reichte es für Platz 4 und damit zu 204.000 Dollar. Das zweite Turnier konnte der Deutsche sogar gewinnen und verdiente sich dadurch weitere 900.000 Dollar. Turnier Nummer 3 lief weniger gut, weshalb es kein Geld gab, in Turnier 4 erreichte er Platz 5 und bekam 117.000 Dollar. Im letzten Turnier setzte sich Sontheimer dann noch einmal gegen die ganze Konkurrenz durch und erspielte sich durch seinen Sieg 1,512 Millionen Dollar. Damit kam er am Ende auf eine Gesamtsumme von 2,733 Millionen Dollar.
Als Gewinner des Poker Masters erhielt Steffen Sontheimer nicht nur jede Menge Geld, er bekam auch als erster Pokerspieler das violette Jacket, welches nur dem Sieger vorbehalten ist. Damit jedoch noch nicht genug, während des Turniers saß Sontheimer mit Pokerlegende Phil Hellmuth an einem Tisch. Im Laufe des Spiels gelang es dem Deutschen den bekannten Pokerprofi bei einem großen Pot zu schlagen. Dies führte zu Hellmuths berühmten „These young kids can’t play.“. Ein Spruch, den sich vermutlich jeder große Pokerspieler der Welt schon einmal von der Legende anhören musste und ein Zeichen dafür, dass es man in den Kreis der Großen geschafft hat.
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