Whatsapp, Threema und die aktuelle Paranoia Netzwelt
Seit dem Verkauf von Whatsapp an den Giganten Facebook herrscht vor allem in sozialen Netzwerken Aufruhr und fast schon Panik. Immer mehr Nutzer posten Links zu vermeintlichen Alternativen zu Whatsapp.
Wer seine Daten schützen will, der sollte zu einer Whatsapp Alternative wechseln, das sagen immer mehr deutsche User in den sozialen Netzwerken. Die Aussage ist allerdings meist sehr Paradox, so wird via Facebook Smartphone-App der Hinweis auf den schlechten Datenschutz und die vermeintliche Datenweitergabe an Facebook in der Zukunft hingewiesen. Allerdings hat Facebook durch die Smartphone App von Facebook ja schon Handynummer und Zugang zum Adressbuch.
Whatsapp Konkurrent Telegram
Eine der Alternativen soll Telegram sein, eine App aus Russland. Der Messenger wurde 2013 von Nikolai und Pavel Durov gegründet. Allerdings sind die zwei Brüder auch Gründer des sozialen Netzwerk VK, dem größten russischen sozialen Netzwerk – im Prinzip das russische Gegenstück zu Facebook.
Der andere Messenger Threema
Threema kommt aus der Schweiz, klingt erstmal gut. Die Schweiz ist welt-politisch erstmal neutral, auch gibt es keine bekannten Abkommen über Datenaustausch mit anderen Ländern. Die Verschlüsselung der Nachrichten erfolgt von Gerät zu Gerät, aber einen 100%igen Schutz räumen auch die Macher nicht ein.
App-Entwickler Blatter erklärt: „Wir wurden schon gefragt, ob wir garantieren können, dass die NSA die Nachrichten nicht lesen kann. Dazu sage ich ‚Nein‘. Wir sind zwar von unserer App überzeugt, aber wir können nicht wissen, ob es zum Beispiel in den gängigen Betriebssystemen anfällige Hintertüren gibt, über die Apple und Co. alle Tastatureingaben oder den Bildschirminhalt mitschneiden können.“
Beide Apps laden die Kontakte zum Abgleich auf ihre Server und alles was verschlüsselt wurde kann mit entsprechendem Einsatz auch entschlüsselt werden.
Sicherheitsproblem der Benutzer selbst
Das größte Sicherheitsproblem sind allerdings nicht die Messenger, sondern der Benutzer selbst. Ein Wechsel von Whatsapp auf andere Messenger bringen nichts, wenn der Benutzer auf Facebook weiterhin sein Leben ausbreitet oder öffentlich seinen Threema Schlüssel bei Facebook postet. Generell stellt sich die Frage was die „NSA“ mit den Chats von Lischen Müller aus Hintertupfingen anfangen will.
Übrigens auch die Idee zum Beispiel auf die alten Nokia 5110 Handys umzusteigen sind wenig hilfreich, auch SMS können mitgelesen werden und auch der Hinweis gar kein Smartphone mehr zu nutzen und nur noch per Festnetz zu telefonieren ist auch nicht 100% sicher, auch Telefonate können mitgeschnitten werden.
Allerdings sollte sich der Normalbürger fragen was für kriminelle Machenschaften er via Messenger, SMS oder Telefon macht die eine Abhöraktion rechtfertigen würden. Auch das Thema Bewegungsprofile und ähnliches sind keine Erfindung von Whatsapp, Das Iphone selbst speichert zum Beispiel Bewegungsprofile der Benutzer (Link).
Eine Eierlegende Wollmilchsau gibt es auch im Bereich Messenger und sozialen Medien nicht.
Nachtrag: Whatsapp als Super-Wanze? Unglaubwürdig
Das Magazin Giga berichtet nun, Behauptungen wie „Whatsapp kann Gespräche und Telefongespräche mitschneiden, sie kann Fotos einsehen, mit dem aktuellen Standort versehen und hochladen“ sind reine Panikmache.
Kommentare
Schreibe deine Meinung zum ArtikelOliver von Weise
10. März 2014„Das Magazin Giga berichtet nun, Behauptungen wie “Whatsapp kann Gespräche und Telefongespräche mitschneiden, sie kann Fotos einsehen, mit dem aktuellen Standort versehen und hochladen“ sind reine Panikmache.“
Panikmache?
Es ist Tatsache dass diese Funktionen zur Verfügung stehen und einfach ein Fakt!
Ich sitze Zuhause nicht mit Alu-Hut über meinen Kopf, aber gehe trotzdem sensibel mit dem Thema um.
Ihr könnt ruhig ein wenig objektiver schreiben Jungs 😉
Liebe Grüße
Joe
11. März 2014Hallo Oliver, wenn wir danach gehen was alles möglich ist sollte man generell keine Handys nutzen. Wie im Artikel aber beschrieben, kann man nicht ohne Wissen abgehört werden. Bzw es stellt sich die Frage warum Geheimdienst XYZ Hans Müller aus Hintertupfingen beim Mittagessen abhören sollte.
Oliver von Weise
26. März 2014Liebe Redaktion,
ich zitiere nochmal:
“Whatsapp kann Gespräche und Telefongespräche mitschneiden, sie kann Fotos einsehen, mit dem aktuellen Standort versehen und hochladen“ sind reine Panikmache.
Der Text bzw. das Zitat von dem Magazin „GIGA“ ist sehr objektiv gehalten. Ich verstehe daher nicht warum es eurer Meinung nach „Panikmache“ ist.
Panikmache ist verbunden mit einer großen Subjektivität und mit Wörtern wie „unglaublich“, „Seid Vorsichtig“, „Gefährlich“ geprägt.
Dieses Zitat welches ihr von GIGA zeigt jetzt nicht wirklich Wörter die auf Panikmache auch nur anmuten lassen.
Wollte nur klarstellen dass objektive Fakten nicht als „Panikmache“ abgestempelt werden sollten. Auf eine Schreibweise wie in der „Bild-Zeitung“ habe ich als menify-Leser nun wirklich keine Lust.
Mit den besten Grüßen
Maximilian
18. März 2014Letztendlich sollte sich jeder darüber im Klaren sein, dass bei der Verwendung solcher Messenger nicht gewährleistet ist, dass die eigenen Daten sicher sind. Wer damit nicht zurecht kommt, der sollte vollkommen darauf verzichten. Da bringen auch bekannte Alternativen nichts, denn ausschließen kann man am Ende nichts.