Gemütliche Spaziergänge sind vielfach daran schuld, dass Wandern auch heute noch einen langweiligen Ruf hat. Eine wirkliche Abenteuer-Tour hat jedoch kaum etwas mit einer typischen Wanderung gemein. Echte Extrem-Wandertouren bringen wirklich jeden an seine Grenzen.
Es ist einer der schlimmeren Kindheitserinnerungen, die viele Erwachsene miteinander teilen. Wenn die Eltern wieder einmal das Wanderfieber gepackt hatte, dann war Langeweile garantiert. Anstatt mit den Freunden spielen zu können, musste man stundenlang durch langweilige Wälder spazieren. Ein echtes Abenteuer sah für viele Kinder in der Regel anders aus und fand defintiv nicht in den deutschen Mittelgebirgen statt. Daran hat sich auch heute nicht viel geändert.
Trekker, die bei ihren Wanderungen an die Grenzen gehen möchten, schauen sich mittlerweile auf der ganzen Welt um. Extrem-Touren führen einen nicht selten zu entlegenen Orten in Afrika, Asien oder Südamerika, belohnen jedoch auch mit einem außergewöhnlichen Wander-Abenteuer. Diverse Foren und Webseiten im Internet haben sich auf diese speziellen Abenteuertouren spezialisiert. Auf diesen können sich Interessierte hervorragend Inspirationen holen. Dazu bieten inzwischen auch viele Shops online spezielle Ausrüstung für Einsteiger und Profis in diesem Bereich an, sodass man sich gut vorbereitet in die nächste Extrem-Wandertour stürzen kann. Hier einmal fünf solcher Wandertouren, auf denen man seine Großeltern bestimmt nicht treffen wird.
Das Kalalau Valley in Hawaii
Gleich die erste Tour beschäftigt sich mit einem Abenteuer, für das der angehende Extrem-Wanderer einen Anflug von mehreren Stunden in Kauf nehmen muss. Dafür wartet jedoch ein Weg, den bisher nur sehr wenige Menschen vollständig bewältigt haben. Das Kalalau Valley ist ein abgelegenes Tal inmitten von Hawaii. Erreichbar ist es nach einer Wanderung von rund 17 Kilometer. Der Weg dürfte jedoch so einige Abenteurer an ihre Grenzen bringen. Auf den 17 Kilometern wartet nicht nur ein dichter Dschungel, sondern gefährliche Passagen an Flüssen und Klippen. Dazu gibt es einen Aufstieg von 12000 Metern, der aufgrund der steilen und überwucherten Bergkämme ebenfalls an den Kräften zerrt. Wem der Weg zudem noch zu kurz ist, der kann zunächst mit dem gewöhnlichen Wanderweg der Insel beginnen, welcher weitere 18 Kilometer umfasst.
Der Snowman Treck in Bhutan
Auch die zweite Route befindet in vergleichsweise weiter Entfernung von Deutschland. Der Snowman Treck in Bhutan macht interessierten Wanderfans jedoch schon Schwierigkeiten, bevor man überhaupt gestartet ist. Aufgrund seiner abgelegenen Lage kann man ihn an zwei Monaten im Jahr überhaupt nicht betreten. Während der verbleibenden 10 Monate ist eine Tour zwar möglich, jedoch alles andere als einfach. Die Route erstreckt sich über 11 steile Pässe, die sich in 5000 Meter Höhe befinden. Dazu kommt ein sehr hoher Steilheitsgrad der Anstiege. Dies führt in Kombination dazu, dass rund die Hälfte der Wanderer ihr Ziel nicht erreichen und vorzeitig abbrechen. Wem es jedoch gelingt, die Strecke zu bewältigen, der wird mit einer einzigartigen Wildnis belohnt.
Der Kilimandscharo in Tansania
Auch in Afrika gibt es eine Vielzahl an Wanderrouten. Der Weg auf den Kilimandscharo ist jedoch keiner, den man auf die leichte Schulter nimmt. Mit 5895 Metern ist der Kilimandscharo der höchste Berg des Kontinents und der Weg nach oben ein echtes Abenteuer. Für Schwierigkeiten sorgt dabei vor allem die Schnelligkeit des Aufstieges. Durch das Tempo bleibt dem Körper nur wenig Zeit, um sich an die Höhenluft zu gewöhnen. Für Wanderer kann die Höhenkrankheit so zu einer ernsten Gefahr werden. Dafür ist die Route selbst jedoch ein beeindruckender Weg, der mit nichts in Mitteleuropa vergleichbar ist. Es geht durch dichte Wälder, an Wasserfällen vorbei und hinauf auf einen Gletscher. Am Ende wartet der schneebedeckte Gipfel des Kilimandscharo, sowie eine im Idealfall tolle Aussicht auf den afrikanischen Kontinent.
Der Grand Randonnée 20 auf Korsika
Obwohl sich viele der außergewöhnlichsten Wanderrouten außerhalb Europas befinden, gibt es auch in der Nähe Deutschlands die eine oder andere spannende Tour. Der Grand Randonnée 20 auf Korsika ist allerdings wieder einmal nichts für schwache Nerven. Auf dem rund 165 Kilometer langen Gebirgsgrat der korsischen Berge findet sich eine der anspruchsvollsten aber auch spannendsten Wanderrouten in Europa. Begehbar ist die Strecke auf unterschiedlichen Touren. Wer sich jedoch auf der Suche nach dem Maximum befindet, der kommt um die Nummer 20 nicht herum. Allerdings empfiehlt sich die Route fast ausschließlich nur um Sommer. In dieser Zeit erleichtern Ketten den Weg über die Vielzahl der scheinbar endlosen Aufstiege und machen die Tour damit zumindest etwas einfacher.
Der Mount Huashan in China
Während die bisher erwähnten Wandertouren zwar extrem aber doch vergleichsweise gewöhnlich waren, wartet mit der Strecke auf dem Mount Huashan in China eine wirklich andersartige Strecke. Der Berg selbst gehört zu den fünf heiligen Bergen des Landes und gehörte lange Zeit zu den Pilgerstrecken der Chinesen. Heute können auch Wanderfans den Weg bewältigen, müssen sich dabei jedoch auf einiges einstellen. Anstatt eines tatsächlichen Weges wurde eine Art Bretterpfad in den Berg hineingebaut. Die Kombination aus dünnen Holzbrettern und Metallringen gilt es für Wanderer zu überwinden, um den Gipfel des Mount Huashan zu erreichen. Für schwindelanfällige Menschen ist der Weg dabei in keinem Falle ratsam. Mitunter hängt man direkt über einem tiefen Abgrund und ein falscher Schritt kann das Ende bedeuten. Auf der anderen Seite wäre die Strecke ohne diese Gefahren auch nicht das, was man eine extreme Wandertour nennen kann.
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