Autorennen gehören nicht ohne Grund zu den beliebtesten Sportveranstaltungen, kombinieren sie doch zwei der wichtigsten Faktoren für Unterhaltung. Tempo und Gefahr sind nur bei wenigen Events so eng beieinander wie bei den gefährlichsten Rennen der Welt. Einen Sonderstatus nimmt dabei das Pikes Peak Hill Climb ein, das einmal im Jahr in den Rocky Mountains stattfinden. Anstatt sich auf einer langweiligen Strecke immer nur im Kreis zu bewegen, handelt es sich beim Pikes Peak Hill Climb um das anspruchsvollste und gefährlichste Bergrennen der Welt. Genau 19,99 Kilometer umfasst die Strecke hoch auf den Pikes Peak, wobei die Fahrer einen Höhenunterschied von 1439 Metern überwinden müssen. Gefährlich macht die Strecke jedoch nicht der durchschnittliche Anstieg von 7 Prozent, sondern die Anzahl der Kurven. So warten insgesamt 156 Kurven auf die Fahrer. Einige sind dabei so gefährlich, dass es bei einem Fehler fast 1800 Meter in die Tiefe geht. Von einer Teilnahme am Rennen auf den Pikes Peak hält dies jedoch trotzdem nur wenige Fahrer ab.
Tempolimit von 30 Meilen pro Stunde
Wie schon erwähnt, liegt der Pikes Peak in den amerikanischen Rocky Mountains. Der Berg gehört zu den großen Touristenattraktionen in der Region und lockt in jedem Jahr Tausende von Besuchern an. Diese gelangen jedoch in der Regel mit einer Zahnradbahn auf den Gipfel in der Höhe von 4301 Metern. Nur die wenigsten Touristen machen sich die Mühe, selbst mit dem Auto bis ganz nach oben auf den Pikes Peak zu fahren. Verboten ist die Autofahrt nicht. Wer sich selbst auf den Weg macht, kann die ausgebauten Straßen nutzen, muss sich jedoch an das Tempolimit von 30 Meilen pro Stunde halten. Nur einmal im Jahr hat dieses keine Gültigkeit. Das Pikes Peak Hill Climb findet in der Regel im Juni oder Juli statt und erfreut sich nun schon seit vielen Jahren großer Beliebtheit. Erstmals wurde das Rennen im Jahr 1916 veranstaltet, wobei die Fahrer damals die Strecke in rund 20 Minuten absolvierten. Heute sollte man schon in der Hälfte der Zeit über die Ziellinie fahren, wenn man ein Wörtchen um den Titel mitreden möchte.
Die Jagd nach den Rekorden
Der erste Gewinner des Pikes Peak Hill Climb war 1916 der Fahrer Rea Lentz auf seinem Romano Dämon Special. Für die Strecke benötigte er damals 20:56 Minuten, wobei die Fahrer in der Anfangszeit in der Regel auch einen Mechaniker an Bord hatten, da die Pannenquote sehr hoch war. Heute ist das Rennen hoch auf den Pikes Peak dagegen eine professionelle Angelegenheit. Jahr für Jahr stiegen beispielsweise die PS-Zahlen, sodass die Fahrer mittlerweile bis zu 1000 PS unter der Haube haben. Im gleichen Maße wurden auch die Zeiten zum Gipfel des Pikes Peak immer schneller.
Der deutsche Fahrer Walter Röhrl blieb in seinem Audi Sport Quattro S1 E2 im Jahr 1987 mit einer Zeit 10:47 Minuten erstmals unter der Grenze von 11 Minuten. Gleichzeitig war der Rekord auch ein Startschuss für die nachfolgenden Pikes Peak Hill Climb, endlich die 10 Minuten zu knacken. Dies gelang schließlich dem Japaner Nobuhiro Tajima. Allerdings dauerte es noch einmal über 20 Jahre, bis die magische Grenze im Jahr 2011 mit 9:51 Minuten endlich fiel. Im Anschluss sorgte eine Erneuerung der Strecke dafür, dass der Rekord von Tajima schnell wieder geknackt wurde. Aktueller Rekordhalter ist Sébastien Loeb mit 8:13 Minuten.
Der 100. Geburtstag
Schnelle Fahrer und im Idealfall einen neuen Rekord erhoffen sich die Zuschauer auch in diesem Jahr. Dabei feiern die Veranstalter 2016 ein besonderes Rennen, jährt sich die Jagd auf den Pikes Peak am Sonntag doch genau zum 100. Mal. Dieses Jubiläum gilt es natürlich, entsprechend zu feiern. Einen großen Beitrag dazu können die neuen Elektroautos leisten. Schon in den vergangenen Jahren sorgten elektrisch angetriebene Rennwagen beim Pikes Peak Hill Climb für Aufsehen. Im Jahr 2014 gingen die Plätze 2 und 3 an Elektrofahrer, letztes Jahr konnte mit Rhys Millen am Steuer sogar ein Elektroauto gewinnen. Nicht nur deshalb wird es spannend zu sehen, wer wohl in diesem Jahr am schnellsten auf dem Pikes Peak ankommt.
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