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Die extreme Abfahrt vom Andrzej Bargiel am K2

Für den Polen Andrzej Bargiel reicht es nicht aus, die höchsten und gefährlichsten Berge der Welt zu besteigen. Der echte Kick wartet auf ihn, wenn er sich anschließend mit seinen Ski in eine gefährliche Abfahrt vom Gipfel bis zum Tal stürzen kann. Im Sommer erfüllte sich Bargiel einen großen Traum und fuhr als erster Mensch mit Ski den K2 hinunter. Lange Zeit hatten Extremsportler eine solche Abfahrt für unmöglich gehalten, Andrzej Bargiel fand jedoch eine Route. Der K2 ist damit der fünfte der 14 höchsten Berge der Welt, die der Pole nun mittlerweile mit seinen Ski befahren hat.

Doppelt hält besser

Bereits 2017 war Andrzej Bargiel zum K2 gereist, um ihn als erster Mensch auf Skiern zu bezwingen. Schlechtes Wetter sorgte jedoch dafür, dass die Abfahrt zu gefährlich war und Bargiel musste seinen Rekordversuch abbrechen. Normalerweise wäre das Thema für den Extremsportler nach einer solchen Episode beendet, da er es nicht leiden kann, mehrfach zu einem Ort zurückzukehren. Der K2 ließ ihn jedoch nicht los und so stand er ein Jahr später wieder auf dem Gipfel und dieses Mal stoppte ihn das Wetter nicht.

Bild: Kin Marcin/Red Bull Content Poo

Der 30-Jährige und sein Team erreichten den Gipfel am 22. Juli. Lange genoss Andrzej Bargiel die Aussicht auf 8611 Metern Höhe allerdings nicht. Er schnallte sich bald seine Ski an die Füße und machte sich an die Abfahrt. Diese ist selbst bei schönem Wetter alles andere als ungefährlich. Es warten eine ganze Reihe von tödlichen Gefahren. Besonders das sogenannte Bottleneck ist kein Areal für Anfänger. Auf 300 Metern gilt es ein Gefälle von 50 bis 60 Grad zu überwinden. Dabei darf der Schnee weder zu hart noch zu weich sein. Zu harter Schnee und die Geschwindigkeiten lassen sich kaum kontrollieren, zu viel Pulver auf der Piste und die Lawinengefahr steigt exponentiell.

Bild: Marek Ogień / Red Bull Content Pool

Am Ende meisterte Andrzej Bargiel die gesamte Strecke und konnte sich mit seinem Rekord in die Geschichtsbücher eintragen. Selbst als das Wetter kurzzeitig zu neblig war, um weiterzufahren, ließ er sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Nach einer kurzen Pause setzte er seine Fahrt fort und kam schließlich unverletzt im Basislager an.

Bild: Marek Ogień / Red Bull Content Pool

Einer der gefährlichsten Berge der Welt

So fasziniert Bargiel lange Zeit von dem K2 war, so glücklich war er am Ende, dass er ihn wohl nicht wieder sehen wird. Wie bereits erwähnt, kehrt der Pole selten an einen Berg zurück, und auch im Falle des zweithöchsten Gipfel der Welt wird sich dies wohl nicht ändern. Andrzej Bargiel ist fasziniert von neuen Dingen und bisher unbekannten Abfahrten. Er will neue Strecken fahren, idealerweise solche, auf die sich noch nie ein Mensch gewagt hat.

Bild: Marek Ogień / Red Bull Content Poo

Der K2 stellte in dieser Hinsicht eine besondere Herausforderung da. Trotz der Tatsache, dass er kleiner als der Mount Everest ist, gilt er für viele Experten als der deutlich schwierigere Berg. Nicht umsonst haben ihn bis heute weniger als 350 Menschen bestiegen. Für Skifahrer galt er lange Zeit sogar als komplett unmöglich. Versuche, ihn trotzdem zu befahren, endeten 2009 und 2010 auf tödliche Weise.

Abschrecken ließ sich Andrzej Bargiel davon nicht. Bei seiner Besteigung des K2 im Jahr 2015 glaubte er, doch eine Route zu erkennen. Es folgten genaue Analysen und eine detaillierte Planung, bevor er sich mit seinem Team 2017 zu einer erneuten Reise in das Karakorum-Gebirge aufmachte. Der erste Versuch scheiterte, ein Jahr später machte sich die Vorbereitung dann bezahlt: Der K2 war mit Skiern bezwungen.

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