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Make Me a German – Wenn Briten wie Deutsche leben wollen

Fußballweltmeister, höhere Löhne, geringere Arbeitszeiten und niedrige Arbeitslosenzahlen: Mit Staunen schauen immer Briten nach Deutschland und fragen sich, was das Geheimnis der Deutschen ist. In der Dokumentation „Make Me a German“ hat sich eine Familie daran gemacht, dieses zu ergründen.



Auch wenn der typische deutsche Pessimist vermutlich nicht zustimmen würde, so gilt Deutschlands aktuelle Entwicklung als einer der Erfolgsgeschichten weltweit. Während viele europäische Länder mit wirtschaftlichen Krisen zu kämpfen haben, läuft die Wirtschaft in Deutschland so gut wie lange nicht mehr. Dazu sind wir seit vergangenem Sommer auch endlich wieder Fußballweltmeister. Der deutsche Erfolg sorgt dabei vor allem in England für Unverständnis. Aus diesem Grund hat es sich eine britische Familie in Make me a German zur Aufgabe gemacht, dem Geheimnis der Deutschen auf die Spur zu kommen. Für die Dokumentation zogen Justin Rowlatt, ein Journalist, und Bee Rowlatt, eine Autorin sowie ihre zwei jüngsten Kindern für eine Zeit nach Deutschland mit dem Ziel ein möglichst durchschnittliches deutsches Leben zu führen.

Make Me a German im Durchschnitt
Für ihr neues deutsches Leben in Make Me a German hatte sich das Ehepaar die Stadt Nürnberg in Bayern ausgesucht. Ehemann Justin suchte sich einen durchschnittlich deutschen Job, die Arbeit in einer Bleistiftfabrik, wo er seinen Arbeitstag mit dem Lackieren von Bleistiften verbrachte. Auf seine Frau Bee wartete dagegen eine ganz andere Aufgabe. So mussten die beiden Briten feststellen, dass es gerade in Bayern noch sehr verbreitet ist, dass Frauen mit Kindern eher zu Hause bleiben und sich um den Haushalt kümmern. Da es der Ansatz von Make Me a German war, möglichst nach dem deutschen Durchschnitt zu leben, bliebt Bee fortan zu Hause. Entsetzt musste sie zudem feststellen, dass die deutsche Hausfrau typischerweise 5 Stunden täglich mit Hausarbeiten verbringt. Für die normalerweise arbeitstätigen Britin schien diese Zahl unglaublich. Erheblich besser kam Ehemann Justin zurecht, der sich im Bierkonsum und Schweinefleischverzehr dem deutschen Schnitt anpasste, was ihm nur geringe Schwierigkeiten bereitete.

Effizienz und noch mehr Effizienz
Die deutsche Effizienz und Pünktlichkeit hat weltweit schon fast einen legendären Ruf und wenn man den Erfahrungen der Familie Rowlatt aus Make Me a German glauben schenken kann, dann scheint dies durchaus gerechtfertigt. Trotz kürzerer Arbeitszeiten und höhere Löhne schaffen es die Deutschen produktiver zu sein, als die Wirtschaft in England. Warum dies so ist, versuchte Justin in einer Bleistiftfabrik herauszufinden. Dabei musste er als Erstes feststellen, dass der deutsche Arbeitstag erheblich früher beginnt als der britische. Rund 20 Minuten eher sind die Deutschen am Arbeitsplatz und starten in den Tag. Dazu ist Ablenkung alles andere als gern gesehen. Handy waren für Justin in der Bleistiftfabrik tabu und selbst eine kurze SMS war nicht gern gesehen. Social Media oder das Surfen im Internet hatten überhaupt keinen Platz während der Arbeitszeit. Effizienz funktioniert eben nicht ohne Konzentration. Im Gegenzug endete der Arbeitstag der Deutschen jedoch auch um einiges eher, sodass am Ende mehr Zeit für die Familie bleibt. Gerade diese Zeit vermissten die beiden, als sie nach dem Abschluss der Dokumentation wieder in die britische Heimat zurückkehrten. Und auch der deutsche Kindergarten blieb ihnen in guter Erinnerung. Im Gegensatz zum britischen System können die Kinder in Deutschland freier spielen und werden nicht schon frühzeitig in enge Klassenräume gesteckt. Dass die beiden Kinder ein paar Monate als Deutsch gelebt haben, sehen die Eltern nach ihrem Aufenthalt als großen Vorteil.

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