Nachdem die schüchterne Thelma ihre Kindheit in einem religiösen und konservativen Elternhaus verbracht hat und bisher nur die ländliche Idylle der norwegischen Wälder kennengelernt hat, ist ihr Umzug nach Oslo wie ein Schritt in eine neue Welt. In der norwegischen Hauptstadt nimmt die junge Frau ein Studium auf und lernt schon bald neue Freunde kennen. Zu diesem gehört auch ihre Kommilitonin Anja, zu der sich Thelma schon bald hingezogen fühlt. Ein Gefühl, das anscheinend bei Anja auf Erwiderung stößt.
Ein mysteriöser Anfall
Während die beiden Frauen sich immer näher kommen, erlebt Thelma zu ersten Mal in ihrem Leben echte Freiheit. Sie geht auf Partys, feiert ihre Jugend und entdeckt ihre Weiblichkeit. Als sie jedoch eines Abends in der Bücherei liest, wird sie plötzlich von einem heftigen Krampf befallen. Der Anfall ist nur der Auftakt zu einer Reihe von Zwischenfällen, die Thelma sich nicht erklären kann.
Die epilepsieartigen Anfälle häufen sich und schon bald muss die junge Frau erkennen, dass sie mehr sind als nur eine Krankheit. Es stellt sich heraus, dass die Anfälle Symptome von übernatürlichen Fähigkeiten sind, die sich in Thelma zu manifestieren beginnen. Diese sind jedoch alles andere als ungefährlich. Thelma macht sich daran, herauszufinden, was es mit ihren Kräften auf sich hat und stößt auf ein Geheimnis, das tief in ihrer Familiengeschichte verwurzelt ist.
Mehr als nur Krimis
Die skandinavische Filmlandschaft ist in Deutschland vor allem aufgrund von Krimis und Thrillern bekannt. Mit Thelma zeigt Regisseur Joachim Trier, dass Länder wie Norwegen aber auch im Bereich des Übernatürlichen spannende Geschichten erzählen können. Trier ist beispielsweise für das Drama Oslo, 31. August bekannt und war bei Thelma nicht nur als Regisseur aktiv. Gemeinsam mit Eskil Vogt schrieb er auch die Drehbuchvorlage.
Die Darsteller kommen primär aus Norwegen. In der titelgebenden Hauptrolle ist beispielsweise Eili Harboe zu sehen. Die 23-Jährige spielte in den vergangenen Jahren in einigen norwegischen Produktionen wie Doktor Proktors Zeitbadewanne oder The Wave mit. Mit Thelma gelang ihr aber nun auch der internationale Durchbruch. Darüber hinaus gehörten auch Kaya Wilkins, Henrik Rafaelsen und Ellen Dorrit Petersen zum Cast.
Von Norwegen nach Deutschland
Für die Produktion von Thelma nahm das norwegische Unternehmen Motlys einiges an Geld in die Hand. So betrug das Gesamtbudget des Films am Ende über 5 Millionen Euro, von denen allerdings auch ein Teil aus der norwegischen Filmförderung stammte. Gedreht wurde bereits im September 2016. Während der insgesamt 44 Drehtage machte die Produktion in Oslo, Göteborg, Trollhättan und Kiruna Station. Knapp ein Jahr später startet Thelma in den norwegischen Kinos. Die guten Kritiken für den Film und auch die Musik sorgten dafür, dass Thelma für einige bekannte Filmpreise im Rennen war. Unter anderem gewann das Werk bei den Critics‘ Choice Awards den Preis für den besten ausländischen Film.
In Deutschland kommt Thelma am 22. März in die Kinos.
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