Das Felsenhaus von Reinhold Messner Lifestyle

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Den Namen Reinhold Messner kennen viele, vor allem als begnadeten und versierten Extrembergsteiger. Der Südtiroler ist aber auch Besitzer eines ganz exklusiven und einmaligen Hauses in Südtirol. Das Besondere an seinem Haus, es ist ein Felsenhaus, versteckt in einer Felsschlucht.


Das Leben in einer Höhle klingt unbequem und nicht wirklich modern, betrachtet man das ganze aber aus der Sichtweise von Reinhold Messners Felsenhaus, wirkt es doch ziemlich wohnlich und modern. Vor allem im Sommer ist es eine ideale Möglichkeit um sich in einer kühlen Umgebung zu hausen – zumindest in der Theorie. Wie sich am Felsenhaus von Messner zeigt, ist das nämlich doch nicht ganz so einfach.

Seine Idee für ein Felsenhaus konnte Messner zusammen mit dem Architekt Werner Tscholl umsetzen. Trotz anfänglicher Bedenken konnte der Extrembergsteiger ihn schlussendlich überzeugen. Der Platz des Felsenhauses liegt unterhalb seiner denkmalgeschützten Burg Juval, auf knapp 900 Metern Höhe, genauer gesagt in einer blockförmige Grube die extra dafür in den Gneis des Bergrückens gehauen wurde. Der Clou: Das Betondach schließt bündig mit dem umliegenden Felsen ab. Für Tageslicht sorgen drei Torbögen die in Richtung Süden in den Stein gebrochen wurden, ein weiterer Durchbruch geht in Richtung Norden. Das Konzept ist durchdacht: Im Sommer sollen die Durchbrüche – bei geöffneten Fenstern und Türen – einen Düseneffekt bewirken, der das Haus kühlen soll. Im Winter soll das Anwesen die tiefstehende Sonne möglichst lange aufwärmen können.

Das Felsenhaus mit Balkon über der 100m Steilwand

In Richtung des Tales ist die breite Glasfront platziert, die einen Blick auf das komplette Tal bietet. „Die Ausblicke gehen völlig frei ins Etschtal, in die Natur und auf die Berge“, sagt Messner. Highlight hier sind auch die drei loggiaartigen Balkonen, von denen einer zusätzlich ausklappbar ist. Allerdings ist das ganze keine Sache für Leute mit Höhenangst, denn darunter fällt die Steilwand knapp 100 Meter ab.

Im Inneren herrschen klare Strukturen und Minimalismus. Die Ausbauten, Maßmöbel und Böden bestehen aus Eiche natur geölt. Alles ist bis ins kleinste Detail ausgetüftelt und platzsparend eingepasst – der ein oder andere kennt es vielleicht von dem heimischen Modulsofa, welches perfekt in die Wohnung passt. Allerdings ist es im Felsenhaus alles eine Nummer minimalistischer. Derzeit lebt Messners Tochter Magdalena in dem Felsenhaus. Sohn Simon gehört der nahe gelegene Weinhof, auf dessen Gebiet das haus erbaut wurde. Der Felsenaushub wurde übrigens auch wieder verwertet – das Gestein wurde zermahlen und für den am Haus verwendeten Sichtbeton verwendet.

Eine verrückte Idee des Extrembergsteigers

„In den Felsen hineinzubauen, das war schon vor 40 Jahren so eine Spinnerei von mir“, sagt Reinhold Messner, der im September 75 wird. „Warum nicht einfach einen Hohlraum in den Stein graben und Fensterlöcher ausschneiden? So war die ursprüngliche Idee.“

Das Felsenhaus ist so abenteuerlich wie das Leben von Reinhold Messner selbst. Neben dem Manaslu, Gasherbrum bestieg der Extrembergsteiger unter anderem auch (zweimal) den Mount Everest (1978 / 1980) und den K2 (1979). Die Besteigung des Nanga Parbat über die Rupalwand war ein Schicksalsschlag für Messner. Bei dieser Expedition verunglückte sein Bruder Günther tödlich. Aber auch andere Touren wie der Längsdurchquerung der Wüste Gobi (Mongolei) zu Fuß, mit ca. 2000 km Laufstrecke absolvierte der Südtiroler.

Bilder: Rene Riller / metallritten.com

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