Comics von Joan Cornellà erobern das Netz Netzwelt

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Joan Cornellà hat einen neuen Internet-Trend erschaffen. Seine Comics verbreiten sich wie ein Lauffeuer im Internet, das Geheimnis des Erfolges ist einfach: Böse und gewaltsame Comics hübsch gezeichnet. Da wird schon mal ein Baby erschossen oder der Nachbar hingerichtet.

Die bizarren Comics von Joan Cornellà sind im Internet ein Hit und begeistern und verstören gleichzeitig viele Leser auf der ganzen Welt. Wer mit klassischen Comic-Helden groß geworden ist, für den könnten die gezeichneten bizarren und schwarzhumorigen Geschichten des Spaniers einen Schock darstellen. Spider-Man, Superman und selbst Batman würden in den Comics vermutlich kaum einen Tag überleben.

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Das Maximum an Bizarr in 6 Panels

Die Comicsstrips des Spaniers Joan Cornellà zeichnen sich meist durch einen einfachen Stil aus, der jedoch zusammen mit den gezeichneten Inhalten für Lachen und Ratlosigkeit gleichzeitig sorgt. In der Regel setzen sich die Comics von Cornellà aus sechs Einzelbildern zusammen. Es gibt weder Sprechblasen noch andere Texte, der Inhalt wird allein über die Bilder kommuniziert. Dieser hat es jedoch in der Regel in sich. So kann ein Comic von Joan Cornellà schon einmal von einem Mann handeln, der sich gerade auf dem elektrischen Stuhl befindet und seine Hinrichtung erwartet. Als der verantwortliche Wachmann gerade den Hebel für den Strom bedienen möchte, fällt ihm plötzlich die Waffe aus dem Gürtel und erschießt den Gefangenen. In der ganzen Szene tragen beide Charaktere dabei das für Cornellà-Comics typische Grinsen im Gesicht. Als der Schuss den Gefangenen tötet, wird der Wachmann jedoch von Trauer und Schuld übermannt und bricht in Tränen aus.

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Dunkler Humor mit Hintergrund

Wer Spaß mit richtig schwarzem Humor hat und auch über wirklich böse Witze lachen kann, der ist bei Joan Cornellà genau an der richtigen Adresse. Gerade für deutsche Verhältnisse sind die Comics allerdings schon sehr schwarz humorig und hätten vor 20 Jahren vermutlich noch Unverständnis erregt. South Park und anderen amerikanischen Werken zum Dank wird in Deutschland jedoch mittlerweile auch schwarzer Humor immer mehr geschätzt und es dürfte vermutlich nicht viel schwärzer werden als bei Cornellà.

In den Comics werden Gewalt und bizarre Begebenheiten jedoch nie nur allein zum Selbstzweck eingesetzt. Der Zeichner hat in vielen seinen Werken sterotypische Verhaltensweisen und gesellschaftliche Normen als Themen, führt diese jedoch ans Absurdum. Dies macht die Arbeiten von Cornellà so interessant und lesenswert. Zum einen kann man sich über den wirklich dunklen Humor amüsieren, zum anderen lohnt es sich aber auch darüber nachzudenken, ob vielleicht hinter dem Comic noch etwas mehr steckt.

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Großer Erfolg im Internet

Joan Cornellà hat in den vergangenen Jahren vor allem im Netz eine große Fangemeinde um sich scharen können. Allein auf Facebook folgen dem Zeichner mittlerweile fast 1,5 Millionen Menschen. Diese kommen beinah täglich in den Genuss eines neue Comics, da Cornellà anscheinend kaum einmal eine Auszeit nimmt.

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Geboren wurde der Spanier 1981 in Barcelona. Er besitzt einen Kunstabschluss und hat mittlerweile sogar für Zeitungen wie die New York Times gearbeitet. Der bizarre und dunkle Humor zeigt sich dabei praktisch in jeder seiner Arbeiten. Auf YouTube findet sich beispielsweise ein Video, in dem der Künstler selbstironisch über sich und seine Arbeiten berichtet. Darin bezeichnet er sich beispielsweise als eine eigene Marke und als Superman im Internet-Business. Dass er das Interview dabei in einem edlen Nadelstreifenanzug gibt, macht die Szene noch abstruser und witziger.
Seine Fans hat der Spanier mittlerweile jedenfalls gefunden. Die Comics von Joan Cornellà erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und haben zudem den Vorteil, dass keine sprachlichen Barrieren existieren. Viele seiner Comic-Strips werden heute auf der ganzen Welt gelesen und gefeiert.

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