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Extremsport Klippenspringen – Mit einem Sprung in die Tiefe

Sport oder reiner Wahnsinn? Beim Klippenspringen stürzen sich Sportler aus 25 Metern oder mehr in die Tiefe und vollführen darüber hinaus noch möglichst komplizierte Figuren. Was als Touristenattraktion begann, erfreut sich wachsender Beliebtheit und ist mittlerweile auf dem Weg nach Olympia.

Es ist für viele Menschen einer der Albträume überhaupt. Eine hohe Klippe, ein Sturz von 25 oder mehr Metern und dann der harte Aufschlag im Wasser. Wem bei diesem Gedanken nicht etwas mulmig im Magen wird, der gehört wahrscheinlich zu den professionellen Klippenspringern. Die Extremsportart hat sich in den vergangenen Jahren stark entwickelt und erhält immer mehr Medienaufmerksamkeit. Mittlerweile schauen mehr Menschen Klippenspringen im Fernsehen als Turmspringen, was aufgrund der spektakulären Bilder durchaus verständlich ist. Bei offiziellen Wettkämpfen springen die Männer meist aus 27 Metern, während Frauen sich aus 20 Metern in die Tiefe stürzen. Bis zu 90 Kilometer pro Stunde erreichen die Sportler dabei im freien Fall. Die Geschwindigkeit ist so hoch, dass die Landung praktisch immer mit den Füßen voran erfolgt. Auf Kopfsprünge wird typischerweise verzichtet, da die Beanspruchung für Nacken und Schultern einfach zu hoch ist. Allerdings ist selbst die Ladung mit den Füßen zuerst keine schmerzfreie Angelegenheit, weshalb man sich als Amateur den Sprung sehr gut überlegen sollte.

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Bild: Redbull.com

 

Auf dem Weg nach Olympia

Klippenspringen konnte sich, ähnlich wie viele andere Extremsportarten, zuletzt immer mehr in der öffentlichen Wahrnehmung festsetzen. Im Jahr 2013 war die Sportart erstmals offiziell bei den Schwimmweltmeisterschaften vertreten und konnte durchweg bessere Einschaltquoten erzielen als beispielsweise Turmspringen. Der nächste Schritt soll nun die Zulassung als offizielle olympische Sportart werden. Wichtiger Faktor dabei könnte das weitere Engagement des Getränkeherstellers Red Bull sein. Das Unternehmen hat sich in den vergangenen Jahren vieler Extremsportarten angenommen und auch das Klippenspringen wurde durch Red Bull professionalisiert. Seit 2009 wird die Red Bull Cliff-Diving-Series ausgerichtet, wobei es sich quasi um die Formel 1 des Klippenspringens handelt. Die Wettkämpfe finden an spektakulären Locations statt und praktisch jede Veranstaltung lockt Tausende Zuschauer an.

Die Regeln der Sportart selbst bleiben jedoch trotz hohen Schauwertes vergleichsweise klassisch. Die Springer vollführen unterschiedliche Figuren aus Schrauben und Salti und erhalten für diese durch sechs Richter Punkte. Die Skala geht von 0 bis 10 und wer am Ende in der Gesamtrechnung die meisten Punkte hat, gewinnt die Veranstaltung.

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Bild: Redbull.com

 

Rekord oder nicht?

Wie bei jeder Sportart spielt natürlich auch beim Klippenspringen die Jagd nach den Rekorden eine wichtige Rolle. Vor allem in den 80er und 90er Jahren versuchten sich die Athleten gegenseitig immer wieder zu überbieten. Höhe und höher wurden die Absprunghöhen auf der Jagd nach dem Rekord. Wer dabei heute den Weltrekord hält, ist in der Szene jedoch ein wenig umstritten. Die Diskussionen drehen sich dabei vor allem um die Frage, was einen erfolgreichen Sprung im Klippenspringen ausmacht. Wirft man sich lediglich über die Klippe und hofft bei der Landung auf das Beste, dann kann man auch Sprünge mit Verletzungen mit sich zählen. In diesem Fall hält der Tscheche Rudolf Bok den Rekord. Er sprang 1997 aus einer Höhe von 58.28 Metern, zog sich bei der Landung jedoch gleich mehrere Brüche im Brustwirbelbereich zu. Fast genau 10 Jahre zuvor versuchte sich der Schweizer Oliver Favre an einem Sprung aus 53.9 Metern. Auch überstand die Aktion nicht unverletzt. Nach einem Beinbruch musste Favre aus dem Wasser gefischt und anschließend ins Krankenhaus gebracht werden. Da das reine Überleben für viele kein ausreichendes Kriterium für einen Weltrekordsprung ist, wird der höchste Klippensprung in der Regel Dana Kunze zugeschrieben. Der Amerikaner sprang 1983 aus einer Höhe von 52,5 Metern und überstand die Aktion unverletzt. Die Rekordhalterin der Frauen im Klippenspringen stammt ebenfalls aus den USA. Ocean Park stürzte sich 1985 aus 36,8 Metern in die Tiefe und schwamm ohne nennenswerte Verletzungen ans Land.

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Bild: Redbull.com

 

Der Ursprung in Acapulco

Obwohl Klippenspringen als Sportart in den vergangenen Jahren immer professioneller wird, geht der Ursprung eigentlich auf eine Touristenattraktion zurück. Die ursprünglichen Klippenspringer stammen aus Acapulco in Mexiko. Hier begannen ehemalige Perlentaucher sich zur Unterhaltung der Touristen von den Klippen des Meeres zu stürzen. Die Schwierigkeit dabei war nicht nur, dass man sicher eintauchte musste, sondern zuvor auch möglichst weit sprang. Wer überhaupt im Wasser landen wollte, der musste mindestens 8 Meter weit springen.

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Bild: Redbull.com

 

Von Acapulco aus verbreitet sich das Klippenspringen letztendlich über die ganze Welt. In Deutschland sind beispielsweise die Buchenegger Wasserfälle ein bekannter Sprungort. Hier erhielt das Klippenspringen sogar einen neuen Namen. Unter der Bezeichnung Gumpenspringen stürzen immer wieder waghalsige Menschen in die Tiefe, wobei auch der Sprung von den Buchenegger Wasserfällen alles andere als risikofrei ist.

Orlando Duque - Action
Bild: Redbull.com

 

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