Elektroautos sind auf dem Vormarsch und erfreuen sich vor allem in den USA großer Beliebtheit. Nicht immer sind Bastler jedoch bereit, auf die Hersteller der Modelle zu warten. In Amerika will sich ein Mann nun selbst zu einem elektrisch betriebenen Camper verhelfen.
Abgasarm und der geringe Lautstärkefaktor sind nur zwei der Gründe, warum Elektroautos immer beliebter werden. Der Trend ist dabei gerade in den vergangenen Jahren zunehmend größer geworden, was in den USA vor allem der Firma Tesla zu verdanken ist. Das Unternehmen konnte zuletzt einige Erfolge vermelden und längst ist ein Tesla-Auto keine reines Accessoire reicher Prominenter mehr. Was die Varianten der neuen Elektro-Autos anbelangt, müssen sich die Konsumenten jedoch noch gedulden. Gerade ausgefallene Versionen dürften noch ein paar Jahre auf sich warten lassen. So eine Wartezeit scheint einem Bastler in den USA jedoch zu lang zu sein. Otmar Ebenhoech, dem Namen nach sicherlich Nachfahrer deutscher Einwanderer, möchte möglichst schon bald, mit einem eigenen elektrisch betriebenen Camper auf Erkundungstour gehen. Dabei soll es jedoch nicht irgendein Modell sein. Ebenhoech hat sich einen VW-Bus T3 ausgesucht. Diesen gilt es nun, mit der Technik eines Tesla Model S zu kombinieren. Eine Aufgabe, die nicht unbedingt einfach sein dürfte.
Ein VW mit Gewichtsproblemen
Otmar Ebenhoech entdeckte schon als Kind seine Liebe zum Basteln und zur Elektrotechnik. Bereits im frühen Alter von 12 Jahren stattete er seinen hölzernen Go-Kart mit einem Elektromotor aus. Heute betreibt er das Cafe Electro, das auf die Umrüstung von Fahrzeugen auf Elektro spezialisiert ist. Trotz seiner Erfahrungen in diesem Bereich hat er sich mit Idee, einen VW elektrisch aufzurüsten, jedoch seine vermutlich anspruchsvollste Aufgabe gestellt.
Die große Schwierigkeit bei dem Plan von Ebenhoech ist dabei vor allem die Ungewissheit. So ist nicht genau bekannt, wie viel die Tesla-Akkupakete wirklich wiegen. Die geschätzten 590 Kilogramm könnten letztendlich jedoch zu dem großen Problem des Umbaus werden. Da der VW-Bus zusätzlich noch erweitert wurde, ist das Gewicht ein großer Faktor bei den Umbauplänen. Die Unterbringung des Akkus selbst, dürfte sich dagegen vergleichsweise einfach gestalten. Durch die Verlängerung des VW-Buses konnte ausreichend Platz zwischen den Rädern geschaffen werden, um die großen Akkus zu beherbergen. Das hohe Gewicht bleibt jedoch trotzdem ein Problem, das es zu lösen gilt.
Mit 362 PS in den Camping-Urlaub
Wer mit den Preisen eines Teslas ungefähr vertraut ist, der wird sich spätestens an diesem Punkt die berechtigte Frage stellen, wieso man für eine Bastelei so viel Geld ausgeben sollte. Hier kann man jedoch Entwarnung geben. Die Technik des Teslas stammt aus einem Unfallwagen, den Ebenhoech günstig aufgekauft hat. Der Motor befindet sich dabei noch in funktionsfähigem Zustand und soll schon bald in den VW eingebaut werden. Damit würde der Bus einen gewaltigen PS-Schub bekommen. Genau 362 PS Leistung soll das gute Stück am Ende erbringen. Allerdings bedarf der Motor auch die entsprechende Stromleistung. Rund 85 kWh sind die Batterien im Stande zu erbringen, was den VW eine Reichweite von 322 Kilometern beschert.
Rein finanziell könnte sich der Umbau für Ebenhoech am Ende allerdings wirklich auszahlen. Tesla-Fahrzeuge können in den USA in bisher 41 Ladestationen kostenfrei Strom nachtanken. Ebenhoech sieht seinen Bus prinzipiell eher als Teslas mit neuer Karosserie als einen umgebauten VW und wird daher auch die Ladestationen ansteuern. Dies soll schon möglichst bald passieren. Bereits im kommenden Frühjahr will der Bastler seinen ersten Campingausflug unternehmen. Verkehrsrechtliche Probleme muss er dabei glücklicherweise nicht fürchten. Einen TÜV wie in Deutschland gibt es in den USA nicht.
Camping-Konzepte der Zukunft
Elektroautos sind definitiv ein Trend für die Zukunft und dürften auch in den kommenden Jahren weitere Fortschritte machen. Wer sich für einen Camper interessiert und nicht direkt selbst einen VW-Bus umbauen möchte, für den können aktuell zwei Modelle interessant sein. Zum einen wäre da der Nissan e-NV200. Der Kastenwagen ist zwar noch kein richtiger Camper, verfügt jedoch über Ladefläche, die als Schlafstätte nutzbar ist. Mit einer Reichweite von 167 Kilometern sind all zu abgelegene Ziele jedoch nicht wirklich ratsam. Daher mag das Modell für wirkliche Camper nicht unbedingt interessant sein.
Deutlich besser sieht die Sache beim Dalbury E aus. Hier gibt es eine speziell für Camper umgebaut Version, die ausreichend bequeme Schlafmöglichkeiten bietet. Auch für Familien ist das Modell interessant. So lässt sich auf dem Dach ein Aufstelldach inklusive Kinderbett nachrüsten. Camping mit dem Elektroauto ist also keine Träumerei mehr, immer mehr Firmen erarbeiten in diesem Bereich gute und zukunftsfähige Konzepte.
Das tatsächliche Ende der Entwicklung eines E-Campers ist jedoch auch Modellen wie dem Dalbury E noch lange nicht erreicht. Vor allem wenn es gelingt, ähnlich wie Tesla vernünftige und kostengünstige Nachladestationen in Deutschland zu errichten, dürfte sich beim Thema Elektro-Autos in den kommenden Jahren noch viel tun.
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