In Russland kommt der Auftragskiller per Online-Bestellung Netzwelt
Eine russische Seite bot monatelang Auftragskiller und Schlägertrupps auf Bestellung an. Ob dadurch wirklich Straftaten begangen wurden ist jedoch unklar. Inzwischen wurde die Webseite abgeschaltet – und man rätselt über die Hintermänner.
Das Angebot war breit gefächert und durchaus preiswert was auf zakazat-killera.com angeboten wurde. Eine Entführung in ein abgelegenes Waldstück mit anschließendem „leichten Gespräch“ konnte man schon für umgerechnet 300 Euro bestellen – Knebeln oder ein paar ausgeschlagene Zähne kosteten extra.
Im „Tarif Drei“ gab es dafür ein größeres Komplettpaket, beinhaltet unter anderem zertrümmerte Kniescheiben bis hinzum Kieferbruch. Allerdings gab es auch hier Zusatzleistungen, z.B. wurden für jeden gebrochenen Finger 50 Euro extra fällig. Ebenso war es möglich einen schmutzigen Lumpen mit Fäkalien für 30 Euro Aufpreis zu bestellen.
Die Webseite „Zakazat Killera“ bot alles an, von Körperverletzung bis zum Auftrags-Mord. Beachtet wurde die Seite lange nicht, bis Medien und Behörden kürzlich auf die Seite aufmerksam wurden.
„Kontaktieren Sie uns, wir können über alles verhandeln!“, hatten die Betreiber noch vor kurzem auf ihrer Webseite getönt. Ein sauberer Auftragsmord sollte den Kunden 2500 Euro kosten, angeboten wurden auch Varianten wie Einbetonieren, Verbrennen oder lebendig Begraben.
Die Bestellung eines Mordes war laut Anleitung unkompliziert: Eine kurze E-Mail-Anfrage an den Profi genügte. Innerhalb von drei Tagen könne eine „Lieferung“ erfolgen, hieß es, vorausgesetzt, das vereinbarte Honorar gelange per Kurier rechtzeitig zum Betreiber. Der wiederum warb damit, Auftragsbestätigungen der besonderen Art zu verschicken: Fotos des Entführten zum Beispiel oder auf besonderen Wunsch auch ein abgetrenntes Ohr oder einen Finger. Mehr als 6000 Internetnutzer besuchten pro Woche die Homepage.
Der russischen Medienaufsichtsbehörde sind die Hände gebunden, da sie keine – in Russland – verbotenen Inhalte beinhaltet. Der Inhaber sei deshalb, ohne richterlichen Beschluss nicht zu ermitteln.
Russische Medien spekulieren derweil darüber, ob das ganze ein Scherz darstellt und die Webseite gar keine Aufträge verkauft hatte. Eine weitere Theorie ist, dass die Polizei selbst hinter der Webseite steckt und das ganze eine Art „Lockangebot“ gewesen sei, als Falle für mögliche Mordaufträge. Das zumindest dementiert die Polizei.
Das Dementi ist aber nur allzu verständlich. Dass man gerade über „die guten Kontakte zur Polizei alles regeln“ könne, sei die Sicherheitsgarantie für beide Seiten, tönten die Betreiber auf ihrer Seite.
Kommentare
Schreibe deine Meinung zum ArtikelDerRusse Alexander
14. Oktober 2013Only in Russia!
stockinger
28. Mai 2016und in Österreich?