Einer der Superstars der amerikanischen Basketballszene beendet seine Karriere. Nach fast genau 20 Jahren macht Kobe Bryant Schluss und widmet sich dem Ruhestand. Zum Abschluss spielte er noch einmal auf wie zu seinen besten Zeiten.
Basketball ist im Gegensatz zum Fußball oft viel stärker von der individuellen Klasse eines Einzelnen geprägt. Gerade wenn es in die Crunch-Time am Ende einer Partie geht, zeigen sich meist die wirklichen Superstars und reißen das Spiel an sich. Oft kann dann die Topleistung eines solchen Spielers den entscheidenden Unterschied machen. Spieler dieses Formates wachsen aber ebenso wenig auf den Bäumen wie ein Messi oder ein Christiano Ronaldo. Einer der wenigen, der in die Kategorie absoluter Superstar gehört, ist zweifellos Kobe Bryant. Der Shooting Guard der Los Angeles Lakers hat wie schon Michael Jordan vor ihm eine ganze Ära bei einem Club geprägt. Nach 20 Jahren im harten NBA-Geschäft macht der Körper des mittlerweile 37-Jährigen nun aber nicht mehr mit. Nicht nur die Fans der Lakers werden ihn vermissen.
Mit und gegen die ganz Großen
Kobe Bryant begann seine Basketballkarriere 1996 eigentlich im Team der Charlotte Hornets. Im Zuge des NBA-Drafts wurde er an 13. Stelle von den Hornets gewählt, einen Tag später jedoch direkt zu den Lakers nach Los Angeles geschickt. In seinen Anfangsjahren zeigte Bryant schon erste Ansätze dessen, was später folgen sollte. Allerdings gehörten die späten 90er noch den Chicago Bulls, sodass der junge Kobe Bryant sich beispielsweise auch mit Basketballlegende Michael Jordan messen durfte. Der Umschwung bei den Lakers kam schließlich im Jahr 1999 mit der Verpflichtung von Superstar-Coach Phil Jackson. Dieser machte aus dem Team einen echten Titelanwärter und baute eine Mannschaft rund um Kobe Bryant und Center Shaquille O’Neal auf. Die beiden Spieler prägten die Lakers in den kommenden Jahren und erarbeiteten sich bald den Ruf eines unbesiegbaren NBA-Duos.
Fünf NBA-Titel mit den Lakers
Dass mit der neuen Traumkombination aus Bryant und O’Neal die Titel nicht lange auf sich warten ließen, hat selbst zur damaligen Zeit kaum jemanden überrascht. 2000, 2001 und 2002 holten sich die Lakers jeweils den NBA-Titel und machten damit den Championship-Hattrick perfekt. Im Jahr 2004 brach das Duo dann aber auseinander, und das Titelrennen entschieden dann eher Teams wie San Antonio für sich. Erst 2008 stießen die Lakers wieder bis ins Finale der NBA-Play-offs, mussten sich aber den Celtics aus Boston geschlagen geben. Immer konnte sich Bryant in dem Jahr aber über den Titel des MVP der regulären Saison freuen. 2009 und 2010 machte es das Team dann besser und sicherte sich erneut die Trophäe der NBA. Abgelöst wurden sie im darauffolgenden Jahr dann von den Dallas Mavericks, bei denen ein gewisser Dirk Nowitzki spielt. Beide Teams trafen in dem Jahr sogar in den Play-offs aufeinander, allerdings setzte es hier für die Lakers eine deftige 4-0-Niederlage.
Auf der großen Olympiabühne
Was Kobe Bryant im Vergleich zu vielen anderen US-Superstars auszeichnet, ist die Tatsache, dass er sich für internationale Spiele nicht zu fein ist. Zwei Mal stand er im Kader des US-Teams für Olympia, eine Ehre, die viele andere US-Stars für einen längeren Urlaub auch einmal sausen lassen. Angeführt von Kobe Bryant ließen sich die US-Boys das Olympiagold in den Jahren 2008 und 2012 auch nicht entgehen. Im Jahr 208 kreuzten sich zudem die Wege mit der deutschen Nationalmannschaft, bei der Dirk Nowitzki im Kader stand. Bei der 106:57-Niederlage gab es für die Deutschen aber nur wenig zu holen. Im Anschluss hieß es dann auch Koffer packen.
Zahlen und Rekorde
Ein Spieler wie Kobe Bryant definiert sich natürlich nicht nur durch seine Titel. In der 20-jährigen Karriere sind dem Basketballstar gleich eine ganze Reihe von außergewöhnlichen Leistungen gelungen. Unter anderem stand er 18 Mal in Folge im All-Star-Team der NBA. Eine Ehre, die nicht einmal dem großen Michael Jordan gewährt wurde. Auch in Hinblick auf die erzielten Punkte hat Bryant Jordan mittlerweile übertroffen. Insgesamt 33.643 Punkte warf er in seiner Karriere, was Platz 3 in der ewigen Rangliste bedeutet. In den Jahren 2006 und 2008 war Bryant dabei besonders gut und sicherte sich die Auszeichnung als bester Werfer. Als sensationell kann man seine Leistung am 22. Januar 2006 bezeichnen. Im Spiel gegen Toronto warf Kobe Bryant unglaubliche 81 Punkte. Nur Wilt Chamberlain war 1962 mit 100 Punkten einmal besser. Dass diese Leistung kein Einzelfall war, bewies Bryant zudem noch einmal in seinem Abschiedsspiel. Ganze 60 Punkte gingen in der letzten Partie des Superstars auf sein Konto. Nicht für die Fans der Lakers war dies der passende Abschied eines ganz Großen des Sports.
https://www.youtube.com/watch?v=nLuh8u6xJjY
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